Kalt duschen stärkt angeblich das Immunsystem, jeden Morgen ein Actimel trinken auch – Mythen dazu gibt’s genug. Allen gemein ist aber, dass ein starkes Immunsystem immer als besonders gut gilt. Und das ist auch so, ohne unsere Abwehrkräfte wären wir aufgeschmissen. Jede Erkältung, jeder noch so kleinste Infekt könnte unseren Tod bedeuten. Rund um die Uhr arbeiten unsere Abwehrkräfte gegen eindringende Bakterien und Viren, in den allermeisten Fällen auch erfolgreich.
Abwehrkräfte im Dauereinsatz
Und selbst, wenn wir erkältet sind, bedeutet das nicht, dass das Immunsystem versagt hat. Während wir husten und Nase putzen, läuft die Körperabwehr im Hintergrund weiter auf Hochtouren – deswegen werden wir auch wieder gesund. Ist das Immunsystem aber geschwächt – zum Beispiel durch Krankheit oder eine Chemotherapie – braucht die Abwehr oft länger und wir werden auch häufiger krank. Da können dann eben selbst kleinste Erreger zum Problem werden.
Die Immunzellen, die uns zur Hilfe eilen, sitzen in den Blutbahnen, in den Lymphknoten, auf den Schleimhäuten. Und sie können Erreger auf ganz unterschiedliche Art vernichten, zum Beispiel, in dem sie „fressen“ und verdauen, oder Substanzen ausschütten, die die Eindringlinge zerstören. Das Coronavirus ist nur ein Beispiel dafür, wie es funktioniert. Und die Covid-Impfungen haben noch einmal gezeigt, wie wichtig es ist, das Immunsystem auf neue Erreger vorzubereiten.
Aber wie funktioniert das Immunsystem eigentlich genau und was haben wir durch die Coronapandemie dazugelernt? Darüber spricht Ärztin Natalie Grams-Nobmann dieses Mal mit dem Arzt und Infektiologen Leif Erik Sander.