Ein Stück Pizza verändert noch nicht unser Erbgut – essen wir aber nichts anderes, kann sich das durchaus auf die Gene auswirken. Ähnlich ist es mit dem Rauchen, mit der Luftqualität um uns herum, im Grunde mit allen äußeren Einflüssen. Hier setzt die Epigenetik an, sie erforscht das Wechselspiel zwischen unserem Erbgut und der Umwelt, der es ausgesetzt ist.
Grob lässt sich sagen, dass sich unser Lebensstil auf unsere Gesundheit auswirkt. Das dürfte nicht weiter überraschen: der Körper von jemandem, der viermal die Woche Sport macht, sieht anders aus als der eines Sportmuffels. Und wer ständig Alkohol trinkt, hat andere Leberwerte als jemand, der nur zu besonderen Gelegenheiten mal kurz am Sekt nippt. Und nicht umsonst wird Frauen, die schwanger werden wollen, empfohlen, auf Alkohol und Tabak zu verzichten. Allerdings darf man die Epigenetik auch nicht für alles verantwortlich machen:
Wie Epigenetik funktioniert, lässt sich vor allem gut an Zwillingen untersuchen. Während sie kurz nach der Geburt noch identische Gene aufzeigen, unterscheiden sie sich im hohen Alter deutlich – umso mehr, wenn sie nicht den gleichen Einflüssen ausgesetzt waren.
Aber wie genau wirkt sich unser Lebensstil und unsere Umwelt auf unseren Körper, genauer: auf unser Erbgut aus? Darüber spricht Ärztin Natalie Grams-Nobmann in der neuen Folge von „Grams’ Sprechstunde“ mit Peter Spork. Er ist Biologe und forscht schon lange zur Epigenetik.