Play
Foto: svetlichniy_igor / shutterstock.com
Bild: svetlichniy_igor | shutterstock.com | shutterstock.com

Grams‘ Sprechstunde | Gendergerechte Medizin

Der Mann, die Norm

Die Medizin richtet sich am Mann aus: Er gilt bei Studien als Norm, bei Behandlungen ebenfalls. Dabei haben Frauen schlicht andere Körper und Bedürfnisse. Wie also geht gendergerechte Medizin?

Frauen sind anders als Männer. Das ist nicht der Beginn eines Gags von Mario Barth, das ist Fakt. Körper von Frauen funktionieren anders, sind anders aufgebaut und werden anders krank.

Männer sind die Norm

Frauen brauchen deswegen auch eine andere Medizin. Sie vertragen manche Eingriffe besser als Männer, verstoffwechseln Medikamente anders, haben andere Symptome. Ein Beispiel: Denkt man an einen Herzinfarkt, denkt man an Schmerzen im linken Arm und in der Brust, oder? Frauen aber haben diese Symptome selten, sie haben dafür häufiger Rückenschmerzen. Insgesamt erkranken Männer zwar häufiger am Herz, Frauen aber sterben viel öfter daran.

Die Gründe dafür liegen schon bei der Grundlagenforschung der Medizin. Häufig werden Medikamente nur an Männern getestet, da bei Frauen auf stärkere Hormonschwankungen sowie mögliche Schwangerschaften geachtet werden muss.

Das Haupthormon von Männern ist das Testosteron, und das ist immer relativ gleich. Bei Frauen, weil sich der Körper immer auf eine mögliche Schwangerschaft einstellt, kommt es einfach zu den zyklischen Veränderungen.

Harald Schneider, Facharzt für Endokrinologie

Das heißt auch: Wie ein Medikament im „realen“ Leben bei Frauen mit ihren Hormonschwankungen wirkt, weiß man oft gar nicht. Die Folge ist, dass Medikamente nicht immer gleich gut wirken.

Gendergerechte Medizin: alle berücksichtigen

Noch komplizierter wird es bei trans Personen. Ihre Bedürfnisse finden aktuell noch seltener Gehör in der Medizin und in der Forschung. Das liegt auch daran, dass im Medizinstudium das binäre Geschlechtermodell gelehrt wird.

Bei der Zweiteilung in Frauen und Männer, die es in der Gendermedizin gerade noch gibt, fallen viele Menschen hinten rüber. Zum Beispiel Menschen, die über Geschlechtsteile verfügen, die typischerweise Frauen zugeschrieben werden, aber keine Frauen sind.

Linus Giese, Autor

Was bedeutet das in der Praxis? Und wie lässt sich besser damit umgehen? Ärztin Natalie Grams und Medizinrechtler Christian Nobmann sprechen in einer neuen Folge von „Grams‘ Sprechstunde“ über gendergerechte Medizin. Zu Gast sind dieses Mal Linus Giese, Autor und Journalist, und Harald Schneider, Facharzt für Endokrinologie.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen