Brauche ich wirklich ein Medikament gegen die Erkältung, oder geht die sowieso wieder von alleine weg? Und was ist eigentlich mit der vorsorglichen Ultraschall-Untersuchung? Es gibt zahllose medizinische Leistungen, die nicht medizinisch notwendig sind und nur im Einzelfall einen Nutzen bringen. Zum Beispiel gibt es die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, die mittlerweile fast jede Arztpraxis anbietet.
Gesundheitskompetenz: Wie entscheide ich?
Solche Leistungen werden in der Regel nicht von der Krankenkasse getragen, die Patienten und Patientinnen müssen sie also selbst bezahlen. Und dafür gibt es einen guten Grund: Solche Zusatzleistungen werden nämlich auf Sinnhaftigkeit, Nutzen und auch Kosten hin geprüft. Fällt eine Leistung durch, darf sie dennoch als IGeL angeboten werden. Da gibt es zum Beispiel die Egel-Therapie gegen Knieathrose, die Stoßwellen-Therapie beim Tennisarm oder ein MRT zur Krebsfrüherkennung. Hinzu kommen zahlreiche Angebote im Internet, deren Nutzen ebenso schwer einzuschätzen ist.
Patienten und Patientinnen fehlt oft das Fachwissen, um über die Sinnhaftigkeit medizinischer Leistungen zu entscheiden. Und wenn die Ärztin sagt, dass es sich lohnen würde – warum sollte man ihr nicht glauben? Nur wer eine gewisse Gesundheitskompetenz hat, kann eine fundierte Entscheidung für sich selbst treffen. Aber wie kommt man da hin?
Darum geht es in der neuen Folge von „Grams‘ Sprechstunde“. Ärztin Natalie Grams spricht mit der Journalistin Tanja Wolf und dem Juristen Arne Weinberg über eine bessere Gesundheitskompetenz.