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Bild: fizkes | shutterstock.com

Grams‘ Sprechstunde | Hebammen-Update

Wie verändert sich der Hebammen-Beruf?

Globuli, Akupunktur oder ätherische Öle — Alternativmedizin gilt bei vielen Hebammen als beliebt. Das Hebammenreformgesetz von 2020 sollte den Beruf modernisieren und akademisieren. Was hat sich seitdem geändert?

Wie wissenschaftlich arbeiten Hebammen?

Wenn die Geburt eines Kindes ansteht, ist das für die Eltern oft eine herausfordernde Zeit und mit vielen Unsicherheiten und Fragen verbunden. Umso wichtiger ist da eine zuverlässige Begleitung durch kompetente Hebammen. Hebammen betreuen Eltern während der Schwangerschaft, stehen ihnen bei der Geburt zur Seite und sind auch in den Wochen danach wichtige Ansprechpersonen.

Immer wieder sieht sich der Berufsstand der Hebammen jedoch mit der Kritik konfrontiert, er würde nicht wissenschaftlich genug arbeiten. Statt evidenzbasierter Medizin würden häufig wirkungslose Behandlungsmethoden wie Homöopathie oder Akupunktur empfohlen. Dieser Vorwurf kommt auch nicht von ungefähr: Diverse Studien belegen, dass die sogenannte alternative Medizin unter Hebammen weit verbreitet ist. Wenn dann bei medizinischen Notfällen Globuli, Bachblüten-Tropfen oder ätherische Öle empfohlen werden und nicht der notwendige Besuch bei Arzt oder Ärztin, dann kann das für Mutter und Kind schwerwiegende Folgen haben.

Die Hebammen, die komplett überzeugt von Homöopathika und vermeintlichen Alternativen zur Medizin sind, meinen das gar nicht böse. Sie glauben wirklich, dass es das Ultimative für die Familien ist und empfehlen das sehr hartnäckig.

Anna Brodersen, freiberufliche Hebamme

Akademisierung des Hebammenberufs

Mit dem Ziel, die Hebammenausbildung zu modernisieren, ist 2020 das Hebammenreformgesetz in Kraft getreten. Die bisher übliche Hebammenausbildung ist dabei durch ein Hochschulstudium ersetzt worden. Angehende Hebammen müssen also seit 2020 ein Studium absolvieren, um ihren Beruf ausüben zu können. Deutschland ist damit das letzte Land in der EU, das den Hebammen Beruf akademisiert. So soll auch die wissenschaftliche Ausrichtung des gesamten Berufsstandes zukünftig besser gewährleistet werden.

Ich glaube nicht, dass wir keine schwurbelnden Kolleginnen mehr haben, aber ich sehe eine positive Entwicklung.

Anna Brodersen

Wie sich der Beruf der Hebamme in den letzten Jahren verändert hat und wie weit verbreitet pseudowissenschaftliche Therapiemethoden dort noch sind, darüber spricht Natalie Grams mit der Hebamme Anna Brodersen in der aktuellen Folge „Gram’s Sprechstunde“. Die beiden besprechen außerdem, welche Mythen rund um die Geburt man lieber nicht glauben sollte und welche Dos and Don’ts es für das erste Babyjahr gibt.

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