Homöopathie besteht zu größten Teilen aus Zucker – dem beigemischt wird ein Wirkstoff, der solange verdünnt wird, bis er im Grunde gar nicht mehr vorhanden, geschweige denn wirksam ist. Potenzieren nennt sich das, ganz klassisch wird das durch einen Wechsel aus Wasser hinzukippen und dann das Gefäß auf eine Platte klopfen gemacht. Je häufiger dieser Vorgang wiederholt wird, umso höher ist schließlich die Potenz. Homöopathen glauben, dass selbst nicht mehr nachweisbare Mengen eines Wirkstoffs dazu führen, dass der Körper selbst tätig wird und sich gegen Krankheitserreger zur Wehr setzt – Selbstheilungskräfte nennen sie das dann.
Homöopathie: wirken nicht über den Placeboeffekt hinaus
Wer die Zuckerkügelchen also bei einem Schnupfen nehmen will, der sowieso von alleine wieder weggeht, richtet keinen größeren Schaden an. Bei schwerwiegenderen Krankheiten allerdings kann die Homöopathie gefährlich werden – wenn dafür nämlich wirklich wirksame Mittel verweigert werden. Mittlerweile werden selbst homöopathische Krebstherapien beworben. Ein Geschäft, das für die Patienten und Patientinnen tödlich enden kann.
Mit der Pandemie sind dann auch vermeintliche Heilmethoden für Covid-19 auf den Plan getreten. Es gibt sogar Angebote von „homöopathischen Impfungen“. Aber auch anderes Skurriles. So wurde kürzlich in einer Apotheke eine homöopathische Zubereitung aus Covid-Impfstoff angeboten, die Nebenwirkungen der Impfung „ausleiten“ sollte.
In der neuen Folge von Grams‘ Sprechstunde räumt Natalie Grams deswegen mit Mythen zur Homöopathie auf. Grams war früher selbst Homöopathin und hat es sich jetzt zur Aufgabe gemacht, gegen die Misinformation der Branche vorzugehen. Sie spricht darüber mit Udo Endruscheit.