Die Corona-Pandemie hat für viele Menschen eine enorme psychische Belastung mit sich gebracht. Eine Gruppe, die bei den Diskussionen um Maßnahmen und deren Folgen oft aus dem Blick geraten ist, sind Kinder.
Zwar haben Kinder und Jugendliche ein deutlich geringeres Risiko schwer an Corona zu erkranken als Erwachsene, die Auswirkungen der Pandemie spüren sie aber sehr stark. Kita- und Schulschließungen, kein Kontakt zu Freundinnen und Freunden, Ausgangssperren. All das hat den Alltag vieler Kinder in Deutschland massiv umgekrempelt, mit teils erheblichen Folgen für deren Gesundheit.
Psychische Erkrankungen wegen der Pandemie zugenommen
So nahmen Erkrankungen wie Depressionen, Ess- oder Angststörungen bei Jugendlichen deutlich zu. Laut den Krankenhausdaten der Krankenkasse DAK-Gesundheit sind etwa im Jahr 2021 25 Prozent mehr junge Menschen zwischen 15 und 17 wegen depressiver Episoden im Krankenhaus behandelt worden als in den Jahren vor der Pandemie.
Auch der pandemiebedingte Bewegungsmangel hat für viele Kinder gesundheitliche Folgen. So ist laut den Zahlen der Deutschen Adipositas-Gesellschaft jedes sechste Kind in Deutschland dicker geworden, gut die Hälfte der Kinder bewegt sich weniger. Viele dieser gesundheitlichen Folgen werden sich auch mit Ende der Coronamaßnahmen nicht einfach in Luft auflösen.
Wie wirkt sich Corona auf die psychische Gesundheit von Kindern aus und wie können wir dafür sorgen, dass sie gut durch den anstehenden Herbst und Winter kommen? Darüber spricht Natalie Grams-Nobman mit Julian Schmitz, Professor für klinische Kinder und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig.