Wer bis zu 12 Wochen nach seiner Infektion mit dem Coronavirus noch Symptome hat, hat vermutlich Long Covid. Müdigkeit, ein nicht enden wollender Husten, Heiserkeit, Kopfschmerzen, all das sind klassische Long-Covid-Symptome. Vor Omikron waren etwa zehn Prozent aller Infizierten betroffen. Neue Studien legen nahe, dass es beim Subtypen Omikron „nur“ etwa halb so viele sind. Allerdings klagen viele Betroffene über Probleme, die nicht einfach nur lästig sind, sondern ihren Alltag nachhaltig beeinflussen. Sie können ihre Arbeit nicht machen, die Treppen in die zweite Etage werden zur unüberwindbaren Hürde.
Ab wann habe ich eigentlich Long Covid?
Wenn die Symptome länger als 12 Wochen anhalten, dann spricht man in der Regel vom „Post-Covid-Symptom“. Das ist aber eigentlich nur für Mediziner und Medizinerinnen interessant – die Symptome werden dadurch nicht weniger lästig, weniger gefährlich, weniger dramatisch. Es gibt Patienten, die haben sich in den ersten Monaten der Pandemie angesteckt – das ist immerhin schon über zwei Jahre her – und haben sich seitdem nicht mehr erholt.
Die Forschung kommt nur langsam voran, auch, weil die Symptome ganz unterschiedlich ausfallen können. Die einen plagt eine Fatigue, also eine massive Erschöpfung schon nach einfachen Tätigkeiten, wie ein Glas Wasser einzuschenken. Schlaf bringt dann auch keine Erholung mehr, es ist ein chronischer Zustand. Andere fühlen sich zwar an sich fit, haben aber zum Beispiel keine Kondition mehr. Oder können sich einfach nicht mehr konzentrieren, jede Aufgabe nimmt viel Zeit in Anspruch. Was wollte ich eigentlich noch mal im Supermarkt? Wie heißt das Ding, mit dem man Essen schneiden kann?
In der neuen Folge von „Grams’ Sprechstunde“ spricht Natalie Grams-Nobmann mit Jan-Niklas, der unter Long Covid leidet. Und sie spricht mit Dr. Carmen Scheibenbogen, einer der führenden Wissenschaftlerinnen zum Thema.