Um Patientinnen und Patienten erfolgreich zu behandeln, sind die richtige Therapie und wirksame Medikamente wichtig. Allerdings nicht nur: Tatsächlich können auch Pillen, die nur aus Zucker bestehen oder Operationen, bei denen die Haut nur oberflächlich eingeschnitten wird, helfen. Allein die Überzeugung, dass eine Behandlung eine positive Wirkung hat, kann also so eine positive Wirkung hervorrufen – der sogenannte Placebo-Effekt.
Die Erwartungen einer erkrankten Person oder bestimmte positive Vorerfahrungen, lösen dabei komplexe Prozesse im Gehirn und im Körper aus, die zur Heilung beitragen können. Wie der Placebo-Effekt genau funktioniert, das ist noch nicht abschließend erforscht, erwiesen ist aber, dass durch ihn die Schmerzen gelindert, der Verlauf einer Erkrankung und der Erfolg einer Therapie beeinflusst werden können.
Placebo-Effekt in der Homöopathie
Zentral sind Placebo-Effekte auch bei alternativmedizinischen Behandlungsmethoden wie etwa der Homöopathie. Globuli etwa enthalten gar keine medizinischen Wirkstoffe, allerdings berichten trotzdem immer wieder Menschen, dass sie sich nach deren Einnahme besser fühlen und ihre Symptome gelindert wurden. Was Menschen, die von Homöopathie überzeugt sind, als Beweis für deren Wirksamkeit sehen, lässt sich mit dem Placebo-Effekt gut erklären.
Auch wenn Placebo-Effekte durchaus eine starke Wirkung haben können, hat ihre Wirksamkeit Grenzen. Sie können Therapien zwar positiv beeinflussen, allerdings keine Wunder vollbringen und eine wirksame medizinische Behandlung vor allem nicht ersetzen.
Wie der Placebo-Effekt funktioniert, was er leisten kann und wo seine Grenzen liegen, darüber spricht Ärztin Natalie Grams-Nobmann in der aktuellen Folge von Grams‘ Sprechstunde mit der Professorin für Neurologie Ulrike Bingel.