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Die häufigste chronische Erkrankung
Die Heuschnupfen-Saison hat wieder begonnen. Aber auch Hausstaubmilben, Tierhaare oder Kosmetika können einem das Leben zur Hölle machen – wenn man Allergiker ist. Allergien, das sind verstärkte Abwehrreaktionen gegenüber an sich harmlosen Substanzen, wie eben Blütenpollen.
In allen industrialisierten Ländern nimmt die Zahl der Betroffenen dramatisch zu. Allergien sind die häufigste chronische Erkrankung; in Deutschland ist inzwischen jeder Dritte betroffen. An Nahrungsmittelallergien leiden immerhin fünf Prozent. Europaweit sind das 25,2 Millionen Menschen.
Westlicher Lebensstil als Problem
Die Ursachen für die wachsende Zahl der Allergiker sind nicht vollständig erforscht. Aber der westliche Lebensstil mit seinem starken Fokus auf Hygiene, die Verschmutzung der Umwelt und auch genetische Faktoren sollen dafür verantwortlich sein.
Allergische Reaktionen werden in der Gesellschaft oftmals bagatellisiert. Das führt dazu, dass nur zehn Prozent der Betroffenen korrekt behandelt werden. Mit gravierenden Folgen für die Gesundheit: 40 Prozent der unbehandelten Heuschnupfen-Allergiker entwickeln ein allergisches Asthma.
Folgen für die Wirtschaft
Als Behandlungsmethoden eignen sich Medikamente wie Antihistaminika , die es als Spray, Tropfen oder Tabletten gibt. Eine andere Methode ist die Hyposensibilisierung. Dabei wird dem Patienten der allergie-auslösende Stoff in immer höheren Dosen verabreicht.
Allergien beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Leistungsfähigkeit und damit die Wirtschaft. Allein durch die Folgen von Heuschnupfen entstehen jährlich Fehlzeiten von einer Million Arbeitstagen.
Im Gespräch mit Moderatorin Theresa erklärt der Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung, Professor Torsten Zuberbier die Gründe – und warum die ein wachsendes Problem darstellen.
Redaktion: Insa van den Berg