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Dachbegrünung gehört zum ökologischen Bauen. In Form des Grassodenhauses kennt man diese Form schon lange und sie hat sich offenbar bewährt.
Das Stadtklima verbessert sich, weil die Dachpflanzen Staub und Schadstoffe aus der Luft filtern. Außerdem können grüne Dächer die Lufttemperatur senken. Diese ist in Stadtgebieten höher als im nicht bebauten Umland. Verkehr, Industrie und Gewerbe setzen nämlich viel Wärme frei. Sie kann durch die starke Bebauung und versiegelte Straßen nicht an den Boden abgegeben werden, so dass sie also weiter die Luft erwärmt.
Grüne Dächer schaffen Abhilfe. Darüber hinaus kann ein Dachgarten ein neuer Lebensraum für Vögel, Insekten und Schmetterlinge werden.
Dachgärten: Wirtschaftliche Vorteile
Weil mehr als die Hälfte des Niederschlags auf einem begrünten Dach wieder verdunstet, werden Kläranlagen entlastet. Daher müssen Hausbesitzer mit Gründach weniger Abwassergebühren bezahlen. Das grüne Dach ist zudem haltbarer als ein herkömmliches, weil durch die Begrünung die UV-Strahlung absorbiert wird, die ansonsten der Konstruktion schaden würde.
Und auch das Raumklima im Haus verbessert sich. Durch die Verdunstung des aufgesaugten Regenwassers kühlen sich die Räume im Sommer ab. Im Winter hingegen dämmt die Pflanzenschicht. Nicht zuletzt finden viele Menschen ein grünes Dach auch einfach optisch ansprechend.
Nachteile: Pflege und Kosten für Dachgärten
Allerdings muss das begrünte Dach regelmäßig gepflegt werden. Sträucher zurückschneiden, Rasen mähen, neu bepflanzen – und auch die Anschaffungskosten können gegebenenfalls sehr hoch sein.
Die Kommunen fördern derartige Bauvorhaben. Bürger der Stadt Hamburg können zum Beispiel bis 2019 mit einem Zuschuss von bis zu 60 Prozent der Herstellungskosten rechnen, maximal 50.000 Euro pro Antrag. Die Stadt stellt dafür insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung.
In München hat die Umweltorganisation Green City ein Begrünungsbüro eröffnet, in dem Hausbesitzer sich beraten lassen können.
Das Dach muss was aushalten
Sehr wichtig für ein grünes Dach ist, dass die Dachkonstruktion tragfähig genug ist. Denn mit Erde und Pflanzen ist das Dach zusätzlichem Gewicht ausgesetzt. Bei Neubauten kann das in der Planung berücksichtigt werden. Bei älteren Gebäuden müssen Fachleute die Stabilität prüfen.
Verlässliche Zahlen, wie viele Gründächer es in Deutschland gibt, liegen nicht vor. Die Fachvereinigung Bauwerksbegrünung geht jedoch von einem jährlichen Zuwachs von etwa acht Millionen Quadratmetern aus.
detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf hat mit Dr. Gunter Mann, dem Präsidenten der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung, über Vor- und Nachteile von Dachgärten gesprochen.
Redaktion: Insa van den Berg