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Schuld allein ist die Blumenerde aus Torf
Für den Hochmoorbläuling, das Birkhuhn und den Moorfrosch kann es verheerend sein, wenn wir unseren Garten oder Balkon frühlingsfit machen wollen – jedenfalls dann, wenn wir herkömmliche Blumenerde dazu verwenden. Die besteht oftmals aus Torf, dessen Abbau unsere Moorlandschaften und die Lebensräume nicht nur dieser Tiere zerstört.
Moore sind stark bedrohte Lebensräume, denn seit vielen Jahrhunderten werden sie für Land- und Forstwirtschaft entwässert. Außerdem dienen sie als Rohstofflieferant. Die zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel verstärkt die Problematik noch.
Torffreie Gartenerde für Umweltschützer
Jedes Jahr werden in Deutschland rund zweieinhalb Millionen Kubikmeter Torf aus Mooren als Pflanzerde in privaten Haushalten verbraucht.
Trotzdem können Umweltbewusste die Blumenkübel auf der Terrasse und die Töpfe auf der Fensterbank frisch bepflanzen; wenn sie torffreie Erde verwenden. Solche haben beispielsweise die Firmen Neudorff, Palaterra oder Proflora im Programm. Darüber hinaus gibt es aber viele Hersteller, die neben der herkömmlichen Blumenerde auch die torffreie Variante führen.
Nur auf den Hinweis „Bio“ zu achten, reicht dabei übrigens nicht. Auch Produkte mit dem Bio-Siegel können dennoch Torf enthalten.
Kompost und Holzfasern statt Torf
Bei der torffreien Gartenerde – meist vermerkt auf der Inhaltsliste der Verpackungsrückseite – werden stattdessen Kompost und Holzfasern verwendet. Sie eignet sich sowohl für Topfpflanzen in der Wohnung als auch für Blumen und Sträucher im Garten.
Ob die Pflanzen in der torffreien Erde genauso gut wachsen, weiß Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. detektor.fm-Moderator Alexander Hertel hat ihn befragt.