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Zu viel giftige Abgase in der Luft
Ein Pflasterstein, der die Luft sauber macht, ein Anstrich, der die Emissionen senkt: Diese neuen Produkte werden derzeit von Wissenschaftler getestet, um herauszufinden, ob mit ihnen der Luftverschmutzung an vielbefahrenen Strecken Einhalt geboten werden kann.
Denn Messungen haben gezeigt, dass der EU-weit geltende Grenzwert für Stickstoffdioxid auch 2014 wieder an vielen Orten Deutschlands überschritten wurde. Dieses Stickstoffdioxid ist gefährlich für die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Es stammt vor allem aus Auto-Abgasen und somit ist die Konzentration an Schnellstraßen oder Tunneln besonders hoch.
Gesundheitsschädigend besonders für Asthmatiker
Insbesondere für Asthmatiker ist das Stickstoffdioxid belastend. Deshalb soll der Grenzwert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht öfter als 18 Mal im Jahr überschritten werden. Gerade in Ballungsgebieten wie Stuttgart oder München gelingt das jedoch nicht. Deshalb testen Wissenschaftler weitere Möglichkeiten zur Reduzierung dieser Luftschadstoffe.
Titandioxid als Katalysator
In Bottrop zum Beispiel ist ein Gehweg gepflastert worden, in dessen Steinen eine Technik steckt, die anhand von Titandioxid die Autoabgase in der Luft unschädlich machen sollen. Außerdem haben Forscher der Bundesanstalt für Straßenwesen eine Lärmschutzwand an der Autobahn 1 bei Osnabrück mit einer Titandioxid-Suspension gestrichen. Mithilfe des UV-Lichts aus der Sonnenstrahlung sollen dabei die giftigen Stickoxide zu harmlosem Nitrat umgewandelt werden. Das wird dann vom nächsten Regen abgewaschen und der Prozess kann neu beginnen. Im Labor funktioniert das einwandfrei.
Drei Jahre lang haben die Wissenschaftler nun im Feld Daten gesammelt, ob dieser spezielle Anstrich auch auf der Straße gute Ergebnisse bringt. Diese erste Zwischenbilanz zieht Geophysikerin Anja Baum von der Bundesanstalt für Straßenwesen.
Welche Kosten mit dem Vorhaben verbunden sind, erläutert detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg im Gespräch mit Moderator Alex Hertel.
Redaktion: Insa van den Berg