Green Radio: Umwelt und Nachhaltigkeit – eine Kooperation mit dem Umweltbundesamt.
Die größten Energieverbraucher im Haushalt, das sind nicht Fernseher, PC oder Backofen. Die meiste Energie verbrauchen wir beim Heizen. Deshalb sind in den letzten Jahren einige neue und sparsamere Heiz-Methoden entwickelt worden. Geothermie ist eine davon: Man nutzt die natürliche Wärme der Erde, um damit im Winter seine Räume zu heizen.
Ein See als erneuerbare Energiequelle
Weniger verbreitet ist dagegen die Wärme-Gewinnung aus Gewässern. Einzelne Anlagen gibt es dafür zwar seit vielen Jahren. Wissenschaftler glauben aber, dass das Energie-Potential von Seen noch weitaus größer ist. Am Bodensee hat die zuständige Behörde, die „Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee„, deshalb jetzt grünes Licht für deutlich mehr Wärmenutzung gegeben: Mehrere hunderttausend Haushalte könnten im Winter mit dem Wasser aus dem Bodensee geheizt werden. Im Sommer könnte der See dagegen Klimaanlagen speisen.
Wie das technisch funktioniert, welche Auswirkungen so eine Nutzung auf das Ökosystem See hat und ob sich auch kleinere Seen dafür eignen würden, das hat uns Alfred Johny Wüest erklärt. Er ist Professor für die Physik Aquatischer Systeme an der Eidgenössischen Technischen Hochschule im schweizerischen Lausanne. Dort hat er unter anderem das energetische Potential des Bodensees berechnet.