Das FAST-Radioteleskop
FAST – das ist kurz für „Five Hundred Meter Aperture Spherical Telescope“. So heißt das neue, weltweit größte Radioteleskop, das gerade in der chinesischen Provinz Guizhou im Südwesten des Landes fertiggestellt worden ist. Insgesamt ergeben die 4.450 dreieckigen, verspiegelten Paneele des Teleskops eine Fläche von circa 30 Fußballfeldern.
Der Bau des Radioteleskops hat im Jahr 2011 begonnen und umgerechnet 180 Millionen Dollar gekostet. Für die Baufläche selbst sind damals 100 Leute umgesiedelt worden. Jetzt, da das Teleskop fertig ist, sollen noch einmal über 9.000 Menschen, die in einem Radius von fünf Kilometern um das Teleskop wohnen, umziehen. Denn die Chinesen befürchten, sie könnten mit Handys und Elektrogeräten die empfindlichen Messgeräte stören.
„In einem unendlichen Universum muss es Leben geben“
Seit den 1960er-Jahren wird mal mehr und mal weniger (kosten-)intensiv nach Außerirdischen gesucht. Diese diversen Bemühungen hat man dabei unter dem Begriff „SETI“, also Search for Extraterrestrial Intelligence zusammengefasst.
Eine 100 Millionen Dollar-Finanzspritze hat die Suche nach Leben im Weltall vor kurzem von dem russischen Milliardär Yuri Milner bekommen. Er hat gemeinsam mit Stephen Hawking und namenhaften Astronomen die Initative „Breakthrough Listen“ gegründet. Mit zwei Radioteleskopen sollen hoch entwickelte Zivilisationen im Weltall gefunden werden.
Bei der Suche nach Aliens haben Radioteleskope bereits eine wichtige Rolle gespielt. Während Teleskope zum Beispiel elektromagnetische Wellen von Objekten im Weltall wahrnehmen, sammeln sie gleichzeitig auch indirekt Daten, die Aufschluss über außerirdisches Leben geben können. Ein Indiz, dass die Radiowellen künstlichen Ursprungs sind, wären beispielsweise regelmäßige Wiederholungen und Muster.
China auf der Jagd?
In einigen Medien ist nun zu lesen, dass China mit dem Radioteleskop auch selbst auf die Jagd nach Außerirdischen gehen will. Aber wären 180 Millionen Dollar nicht etwas viel für einen Spürhund? Wofür das Teleskop sonst noch gut ist und wie es eigentlich funktioniert, das hat Dr. Alexander Kraus vom Radioteleskop Effelsberg im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Konrad Spremberg erklärt.