Landwirtschaft und Klimawandel
Die Weltbevölkerung wächst stetig. 2030 werden schätzungsweise 8,5 Milliarden Menschen die Erde bewohnen. Um die alle zu ernähren, muss immer mehr Nahrung produziert werden und das heißt, immer mehr Flächen müssen für die Landwirtschaft bereitgestellt werden. Die zunehmende landwirtschaftliche Nutzung der Böden hat allerdings einen erheblichen Einfluss auf das Klima. Für Weideland werden zum Beispiel große Waldflächen gerodet, die dann kaum mehr CO2 speichern können.
Der Weltklimarat (IPCC) hat dazu nun einen Sonderbericht vorgelegt, in dem der Zusammenhang von Landwirtschaft und Klimawandel untersucht wird. Klar ist: Die Nutzung der Böden spielt eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel.
Braucht es mehr Ackerfläche?
Bereits jetzt werden etwa 70 Prozent der eisfreien Flächen der Erde für die Landwirtschaft genutzt. Um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, braucht es allerdings nicht zwangsläufig eine Ausdehnung der bewirtschafteten Böden. Eher ist eine effektivere Nutzung der Fläche nötig.
Im Grunde ist es eine Frage der Intensivierung. Wenn wir unser Management der bestehenden Anbauflächen verbessern, können wir viel tun. Im Bereich der Pflanzenforschung sind wir permanent auf der Suche nach Sorten, die mehr einbringen. Wir brauchen nicht notwendigerweise mehr Flächen. – Harry Vereecken, Leiter des Instituts für Bodenforschung am Forschungszentrum Jülich
Über den Sonderbericht des Weltklimarats zu Landwirtschaft und Klimawandel hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Harry Vereecken gesprochen. Er ist Leiter des Instituts für Bodenforschung am Forschungszentrum Jülich.
Redaktion: Jonas Dietz und Leora Koch