Jugendsprache im Wandel
„Isch geh Kino“ – das ist definitiv kein korrektes Deutsch, es ist aber auch kein schlechtes. Denn Jugendsprache hat es schon immer gegeben. Außerdem entwickelt sie die deutsche Sprache auch weiter. Denn durch den spielerischen Umgang mit ihr kommen ständig neue Wörter dazu.
Das sagt zumindest der „Zweite Bericht zur Lage der deutschen Sprache“, der gerade erschienen ist. Darin widmen sich Sprachwissenschaftler den aktuellen Trends der deutschen Sprache: Wie macht sich Netzsprache in unserem Alltag bemerkbar? Welche Sprache haben Migranten entwickelt? Welche Bedeutung haben Dialekte heute? Das sind nur einige Themen, die in dem Bericht besprochen werden. Auf dem Feld der Jugendsprache gilt Nils Bahlo als Experte.
Dass sich der Einfluss von Migranten in der Sprache niederschlägt, ist typisch deutsch, denn die deutsche Sprache stand schon immer unter ausländischem Einfluss. – Dr. Nils Bahlo, Sprachwissenschaftler
Deutsch: eine lebendige Sprache
Oft wird befürchtet, dass die Jugendlichen die deutsche Sprache zerstören würden. Laut den Sprachwissenschaftlern des Berichts ist dies allerdings nicht der Fall. Tatsächlich ist es so, dass gerade die Jugend eines Sprachraums dafür zuständig ist, dass sich die Sprache verändert. Es ist Interpretationssache, ob man diese Veränderungen als positiv oder negativ bewertet.
Allerdings ist ein Stillstand der Sprachwelt wohl Utopie, denn Sprache ist ständiger Veränderung ausgesetzt. Im Erwachsenenalter sprechen Menschen viel angepasster. Das kann auch zu Problemen führen. Und zwar dann, wenn beide „Welten“ aufeinanderprallen.
Situativ nicht angemessener Sprachgebrauch von Jugendlichen kann schon mal schlecht auffallen und dann zu Stigmatisierung führen. – Dr. Nils Bahlo
detektor.fm-Moderatorin Marie Landes hat mit dem Sprachwissenschaftler Dr. Nils Bahlo darüber gesprochen, wie die Jugendsprache die deutsche Sprache weiterentwickelt.
Redaktion: Joel Lander