China holt auf
Der Kampf um Wissen ist ein Kampf um Macht. Und China ist auf dem Vormarsch: Noch im Jahr 2001 hat der Staat so viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert wie Frankreich. Heute ist das Investitionsniveau bereits auf einer Stufe mit der Europäischen Union. In wenigen Jahren wird der Staat die USA überholen.
Was wir hier nicht mit drin haben, sind private Investitionen. Der Vergleich ist also keine Gesamtaussage darüber, wie viel in einem Land geforscht wird, aber die staatlichen Aktionen werden hier schon sichtbar. – Benjamin Fredrich, Katapult-Magazin
Klotzen statt kleckern
Bisher stand das größte Radioteleskop der Welt in Puerto Rico. Es misst 305 Meter. Das hat China übertroffen: 2016 hat der Staat ein Radioteleskop mit einem Durchmesser von über 500 Metern gebaut. Damit kann es Radiowellen aus weit entfernten Gebieten des Weltalls empfangen. Diese Leistung eröffnet völlig neue Möglichkeiten: Denn Forscher wollen so neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums erlangen und außerdem neue Sterne und außerirdisches Leben entdecken.
Auf der dunklen Seite des Mondes
Und auch sonst will sich China vermehrt dem Weltraum widmen und u. a. in den kommenden Jahren zum ersten Mal überhaupt die Rückseite des Mondes erkunden. Auch eine Marsmission ist geplant. Dabei flogen bisher erst neun Chinesen ins All.
In China gibt es wirklich noch die staatliche Ambition, den Mars zu erreichen. Und da sieht man eben ganz große Unterschiede zu den USA: Dass sowas wirklich noch vom Staat gemacht wird und nicht in private Hände geht, wo man am Ende nicht genau weiß, ob das wirklich durchgesetzt wird. – Benjamin Fredrich
detektor.fm-Moderator Gregor Schenk hat mit Benjamin Fredrich vom Katapult-Magazin über den Wissenschaftsaufschwung in China gesprochen.
Redaktion: Laura Almanza, Marlene Brey