Dass die Arktis durch die Erderwärmung schmilzt, ist keine Neuigkeit. Trotzdem ist der Klimawandel für viele Menschen noch immer ein sehr abstraktes Problem. Doch die Erderwärmung und ihre Auswirkungen sind mittlerweile selbst auf den Weltkarten im Atlas sichtbar.
Klimawandel mit dem Weltatlas beobachten
Das Eis der Arktis ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten so dramatisch geschmolzen, dass die Darstellung des Nordpols auf den Weltkarten regelmäßig angepasst werden musste. Selbst im großen Maßstab der Geografie ist das geschmolzene Eis damit deutlich sichtbar geworden.
This terrifying GIF shows how much Arctic ice has disappeared in the last 20 years http://t.co/ar08VHLguFpic.twitter.com/8PBL6hHX2u
— Quartz (@qz) 14. August 2015
Auch US-Präsident Barack Obama hat das Beispiel der Kartographen genutzt, um seinen Klimaplan vorzustellen. Obama möchte im August persönlich den Teil der Arktis besichtigen, welcher im US-Bundesstaat Alaska liegt, um auf die Erderwärmung und ihre Folgen aufmerksam zu machen.
Herausforderung für die Atlas-Herausgeber
Doch nicht nur der Klimawandel zwingt die Kartographen zur ständigen Aktualiserung. Auch politische Veränderungen müssen berücksichtigt und aktuelle Entwicklungen wie die Krim-Krise in die Karten aufgenommen werden. Nur sind diese Probleme häufig nicht so eindeutig wie der Klimawandel abzubilden.
Da ist es in der Tat etwas heikel, sodass wir uns auch rückversichert haben beim Auswärtigen Amt. Die Krim sieht man in der Farbe der Ukraine und den Zusatz: Die Krim wird derzeit von Russland kontrolliert. – Reinhold Schlimm, Kartenredaktion Westermann Verlag
Wie gehen Kartographen mit dem Klimawandel und anderen Veränderungen um? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Reinhold Schlimm gesprochen. Er arbeitet in der Kartenredaktion des Westermann Verlags, der den Diercke Weltatlas herausgibt.
Redaktion: Sandro Schroeder