Ein bahnbrechendes Ereignis
PrEP, das steht für HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe. Das Medikament schützt vor einer Infektion mit HIV und zwar genauso sicher wie ein Kondom.
Zu Beginn der Einführung hat das Medikament noch 800 Euro gekostet und war damit für viele schlichtweg zu teuer. Inzwischen ist „PrEP“ günstiger, zudem wird das Prophylaxemittel seit Anfang des Monats bei besonders gefährdeten Menschen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Das sind in diesem Fall zum Beispiel homosexuelle Männer oder Menschen, die sich Drogen spritzen.
Nicht ohne Tücken
Einen hundertprozentigen Schutz kann aber auch PrEP nicht garantieren. Außerdem schützt es nur vor HIV und nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. Daher wird es lediglich als eine Ergänzung zum Kondom empfohlen.
Natürlich wird es aber auch immer wieder mal Menschen geben, die sagen, ich verzichte jetzt auf Kondome, weil ich mich mit der PrEP vor HIV schützen kann. Und dann steigt für diese Menschen das Risiko, sich etwas anderes einzufangen, etwas an. – Holger Wicht, Pressesprecher der Deutschen Aidshilfe
Dennoch: Für viele Menschen kann PrEP einiges erleichtern. Eingenommen wird das Medikament jeden Tag. Damit erinnert es auf den ersten Blick stark an die Antibabypille. Zudem erfolgt die Verschreibung nur in medizinischer Begleitung. Das heißt, dass einige Tests durchgeführt werden, bei denen auch die Nierenfunktion überprüft wird. Denn wer an einer Nierenerkrankung leidet, darf das Medikament nicht einnehmen.
Aber wie genau funktioniert PrEP eigentlich? Und was verändert sich nun für die Menschen, für die dieses Arzneimittel tatsächlich eine Option ist? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Bettina Brecke mit Holger Wicht gesprochen. Er ist Pressesprecher bei der Deutschen Aidshilfe.
Redaktion: Helen v. der Lancken