Künstliche Intelligenz betritt Neuland
Mehr als 53.000 Fachartikel zu Lithium-Ionen Batterien sind in den letzten drei Jahren erschienen. Die alle zu sichten, kann ein Mensch kaum schaffen. Daher haben Computerlinguisten der Uni Frankfurt einen Algorithmus entwickelt, der diese Aufgabe übernimmt.
Die KI hört auf den Namen „Beta Writer“. Dieser „Beta Writer“ hat das vorhandene Material verarbeitet und dadurch eine übersichtliche Zusammenfassung zum aktuellen Stand der Forschung generiert. Das entstandene Werk wurde nun im Verlag Springer Nature veröffentlicht. Es ist somit das erste von einem Wissenschaftsverlag veröffentlichte Buch, das komplett von einem Computer verfasst wurde.
Neue Ära des wissenschaftlichen Schreibens?
Das entstandene Buch hat den sperrigen Titel „Lithium-Ion Batteries – A Machine-Generated Summary of Current Research“. Das klingt so, als könnte sich nur eine kleine Zahl studierter Fachleute dafür interessieren. Tatsächlich besitzt das Werk aber eine enorme gesellschaftliche Relevanz. Laut Entwicklern hat es nämlich das Potenzial, eine ganz neue Ära des wissenschaftlichen Arbeitens einzuleiten.
Ich glaube, die Art und Weise, wie das unser Arbeiten verändern wird, ist ein bisschen vergleichbar mit der Einführung des Buchdrucks. – Dr. Christian Chiarcos, leitete die Entwicklung von „Beta Writer“
Über den Einfluss von künstlicher Intelligenz auf das wissenschaftliche Schreiben, spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Christian Chiarcos. Er ist Professor für Computerlinguistik an der Uni Frankfurt und leitete die Entwicklung von „Beta Writer“.
Redaktion: Yannic Köhler