Das letzte Nashorn
Der letzte männliche Vertreter der Nördlichen Breitmaulnashörner ist tot. Versuche, das Tier zur Fortpflanzung zu animieren, sind in den letzten Jahrzehnten allesamt gescheitert.
Wissenschaftler vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung planen jetzt, die Nördlichen Breitmaulnashörner durch künstliche Reproduktion zu erhalten. Denn „Sudan“, so hieß das Tier, hat eine Tochter und eine Enkelin hinterlassen.
Künstliche Reproduktion als Lösung
Die Nördlichen Breitmaulnashörner sind allerdings nicht allein mit ihrem Schicksal. Schätzungsweise verschwinden zur Zeit 150 Tierarten pro Tag. Einerseits ist das ein natürlicher evolutionärer Prozess. Arten sterben aus, neue Arten entstehen. Andererseits beschleunigt der Mensch das Artensterben massiv. Gründe sind zum Beispiel Wilderei, Rodungen und natürlich der Klimawandel.
Viele Tierarten sterben nicht aus, weil der evolutive Bauplan gescheitert ist, sondern weil der Mensch derart stark eingegriffen hat. – Steven Seet, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung
Insofern ist die künstliche Reproduktion eine interessante Möglichkeit, Arten zu erhalten. Wenn sich die Forschung weiterentwickelt, ist es sogar denkbar, dass ausgestorbene Arten wiederbelebt werden. Chinesischen Forschern ist es erst kürzlich gelungen, einen Affen zu klonen.
Über künstliche Reproduktion von Tieren hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Steven Seet gesprochen. Er arbeitet am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.