Wunderlampe LED
Seit einigen Jahren ist das Problem der „Lichtverschmutzung“ in unseren Städten immer mehr Menschen bekannt. Seit es LED-Lampen gibt, ist Licht relativ billig und auch noch umweltfreundlich. Zumindest, was den CO2-Ausstoß anbelangt. Denn beim Problem der Lichtverschmutzung sind die energiesparenden LED-Leuchtmittel offenbar eine Enttäuschung.
Man entscheidet einen neuen Ort zu beleuchten, der vorher nicht beleuchtet war. Zum Beispiel eine Brückenbeleuchtung oder Kirchenbeleuchtung. Man merkt, dass Licht so billig ist. Das ist der Grund, warum die LEDs keine große Hilfe bei der Lichtverschmutzung sind. – Christopher Kyba vom GeoForschungsZentrum in Potsdam und Leiter der Studie
Lichtverschmutzung: Keine positiven Effekte
Im Gegenteil, sagt eine neue Untersuchung: Die Forscher zeigen, dass zwischen 2012 und 2016, die beleuchtete Fläche des Planeten noch einmal um 9,1 Prozent angewachsen ist. Angesichts der weltweit wachsenden Bevölkerung ist das nicht überraschend. Allerdings hat auch die Helligkeit der bereits beleuchteten Flächen um 2,2 Prozent zugenommen. Und dass, obwohl in vielen Gegenden inzwischen auf dunklere LED-Lampen zurückgegriffen wird.
Wir sehen jedes Mal in der Geschichte der Beleuchtung, wenn es eine neue Technologie gibt, spart das eigentlich keine Energie. Sondern wir machen die Erde immer heller. – Christopher Kyba
Dabei bietet die LED-Lampe selbst einfache Möglichkeiten, die negativen Effekte zu reduzieren. Denn die Farbe des Lichts ist bei LEDs variabel. Wird das blaue Licht-Spektrum entfernt, hat das Vorteile für die nachtaktiven Organismen des Öko-Systems und auch für die Dunkelheit des Nachthimmels selbst.
Über die Effekte der LED-Lampen für die Lichtverschmutzung und die Probleme der Lichtemission hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Christopher Kyba, dem Leiter der aktuellen Studie, gesprochen. Er arbeitet am GeoForschungsZentrum in Potsdam.
Redaktion: Eva-Josephine Weber