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Bild: Lana Elcova | shutterstock

Forschungsquartett | Luftverschmutzung

Warum wir unsere Luft schützen müssen

Saubere Luft ist nicht selbstverständlich. Aber wichtig für unsere Gesundheit, die Ökosysteme und das Klima. Was sind die Ursachen und Auswirkungen von Luftverschmutzung? Und was können wir gegen Luftverschmutzung tun?

Das Forschungsquartett – dieses Mal in Kooperation mit dem Leibniz-Magazin.

Luftverschmutzung

Luft besteht überwiegend aus Stickstoff, Sauerstoff und anderen Gasen, die in einem sehr geringen Anteil in der Luft vorkommen, die sogenannten Spurengase. Durch anthropogene – also menschliche – Aktivität kommen dann andere Stoffe hinzu, die die natürliche Konzentration der Luft übersteigen. Darunter sind feste Partikel, wie zum Beispiel Staub und Ruß, aber auch Gase wie etwa Kohlenstoffdioxid oder Stickstoff und Aerosole, beziehungsweise Feinstaub. Wenn zu viele dieser Stoffe in der Luft sind, spricht man von Luftverschmutzung.

Wir nennen das immer anthropogene Aktivitäten. Das ist natürlich industrielle Aktivität, aber die innerstädtische Mobilität ist natürlich auch ein großer Faktor. Und der dritte Komplex sind Gebäude und alles, was damit zusammenhängt: Wohnen, Raum und Heizung.

Dr. Hartmut Hermann, Professor für Chemie der Atmosphäre am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung

Dr. Hartmut Hermann, Professor für Chemie der Atmosphäre am Leibniz-Institut für TroposphärenforschungFoto: Privat

Dreckige Luft macht krank

Luftverschmutzung wirkt sich sowohl negativ auf das Klima als auch auf die Umwelt aus. Doch schlechte Luft beeinträchtigt auch unsere Gesundheit. Feinstaub-Partikel sind etwa so winzig klein, dass sie beim Einatmen tief in unsere Körper eindringen können. Sie gelangen über die Nase in unser Gehirn und durch die Lunge bis in unseren Blutkreislauf. Bedenklich ist das vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen, Kinder und alte Menschen. Gerade wenn sie über eine lange Zeit vielen Schadstoffen ausgesetzt sind, zum Beispiel weil sie an einer viel befahrenen Straße wohnen.

Gerade die Belastung mit Feinstaub, aber auch mit Stickstoffdioxiden kann die Lungengesundheit sehr stark beeinträchtigen. Wir haben aber auch herausgefunden, dass Luftschadstoffbelastung die Haut früher altern lässt und dass es gerade bei älteren Menschen zu kognitiven Einschränkungen kommen kann, bis hin zur Demenz.

Dr. Tamara Schikwoski von der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie von Lunge, Gehirn und Hautalterung am Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung

Dr. Tamara Schikwoski von der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie von Lunge, Gehirn und Hautalterung am Leibniz-Institut für umweltmedizinische ForschungFoto: Privat

Gute Luftqualität in Deutschland

In Deutschland sind wir aber auf einem guten Weg was die Luftqualität angeht. Das konnten auch die Leipziger und Leipzigerinnen erleben, die bei dem Citizen-Science Projekt „Luft Leipzig“ mitgemacht haben. Mit einem Feinstaubrucksack haben sie Feinstaub- und Rußwerte in Leipzig gemessen. Die sind zum Glück gut. Damit das auch so bleibt, ist es sinnvoll, beim Verkehr anzusetzen.

Man sollte viel mehr Fahrradwege haben, das ist gut für unsere Gesundheit, für die Luftqualität und den Stadtraum. Wenn man das nicht schafft, sollte man mehr Tempo-30-Zonen einbauen. Denn, wenn man krass bremst oder mit großen Motoren Gas gibt, kommen viel mehr Schadstoffe in die Luft.

Dr. Liina Tõnisson, wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Luft in Leipzig“ vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung

Dr. Liina Tõnisson, wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Luft in Leipzig“ vom Leibniz-Institut für TroposphärenforschungFoto: Privat

Wie es um unsere Luftqualität steht, warum wir darüber sprechen müssen und was wir tun können, damit unsere Luft so sauber wie möglich bleibt, hat detektor.fm-Redakteurin Amelie Berboth mit Hartmut Herrmann und Liina Tõnisson vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig und Tamara Schikowski vom Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf besprochen.

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