Zukunftsmodell der Mobilität
Neben fliegenden Fahrzeugen gehören Ein-Schienen- und Magnetschwebebahnen wohl zu den typischen Zukunftsszenarien der Mobilität. Zumindest in Science-Fiction-Filmen. Mit sehr hoher Geschwindigkeit schlängeln sie sich durch Landschaften und den modernen Großstadtdschungel. Passagiere können in Nullkommanichts von A nach B reisen.
In Japan hat jetzt der Maglev (Magnetic Levitation Train) auf einer Teststrecke eine Geschwindigkeit von über 600 km/h erreicht und damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Das stellt auch das Konkurrenzprojekt Transrapid in den Schatten. Dies ist bereits 2006 in Deutschland eingestellt worden. Der Maglev soll die etwa 300 km lange Strecke zwischen Tokyo und Nagoya in 30 Jahren in nur noch knapp 40 Minuten bewältigen. Der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen braucht aktuell doppelt so lang.
Anders als beim klassischen Schienenverkehr gibt es bei einer Magnetschwebebahn keine direkten Reibungen. Es ist eine kontaktlose Form der Beförderung ohne Rollwiderstand, weshalb sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht werden können.
Alternative zum Flugzeug?
Züge dieser Art sind nur bei weiten Entfernungen und einem hohen Aufkommen an Passagieren sinnvoll. Um dieses System zu etablieren, müsste zur bereits bestehenden Gleisinfrastruktur ein neues Schienensystem aufgebaut werden. Ein Aufwand, der sich nur bei bestimmten Voraussetzungen lohnt. Auch aus diesem Grund konnte sich die Transrapid-Technologie in Deutschland nicht durchsetzen. In einem Land wie in Japan soll der Maglev jedoch künftig auch Flugverbindungen ersetzen.
Ob es überhaupt notwendig ist, in Zukunft noch schneller zu reisen, und ob der Maglev das Zeug zum weltweiten Fortbewegungsmittel der Zukunft hat, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit Verkehrswissenschaftler Matthias Gather von der Fachhochschule Erfurt gesprochen.
Redaktion: Simone Müller