Der Schulalltag für Kinder und Jugendliche, die nicht der sexuellen Norm entsprechen, ist nicht immer einfach. 62 Prozent der Berliner Schüler in der sechsten Klasse verwenden „schwul“ und „Schwuchtel“ als Beleidigungen. „Lesbisch“ wird von 40 Prozent der Sechstklässler als Schimpfwort benutzt. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung der Humboldt-Universität Berlin.
Baden-Württemberg will Offenheit und Respekt an Schulen fördern
Das Problem betrifft aber alle Bundesländer. Baden-Württemberg hat inzwischen Initiative ergriffen und zielt in seinem neuen Bildungsplan auf eine Akzeptanz sexueller Vielfalt. Denn aktuell ist das Thema aus Sicht vieler Beobachter noch zu wenig im Unterricht verankert.
Da noch massive Vorurteile an den Schulen bestehen, haben sich hierzu Aufklärungsgruppen gebildet. Die Teams bestehen aus Menschen, die selber schwul, lesbisch, bi-, trans- oder asexuell sind. detektor.fm-Redakteur Stephan Siepe hat das Leipziger Aufklärungsprojekt „Liebe bekennt Farbe“ bei einem Schulbesuch begleitet und nachgefragt, wie das Projekt bei den Jugendlichen ankommt.
Wo es ähnliche Projekte gibt, erfährt man auf der Website der Bundeskonferenz Schwul-Lesbischer Netzwerke e.V.. Dort findet man die Kontaktdaten der lokalen Projekte.
Ich glaube den Lehrern ist es gar nicht bewusst, dass es ein wichtiges Thema ist, dass sie da auch Schwierigkeiten haben könnten darüber zu reden. – Julia Tuppack