Play
Wissenschaftler haben in den Böden der Schweizer Alpen tonnenweise Mikroplastik nachgewiesen. Foto: Fabrice Coffrini / AFP
Bild: Fabrice Coffrini | AFP

Mikroplastik im Hochgebirge

Müll findet seinen Weg

In den Weltmeeren treibt tonnenweise Müll, das ist bekannt. Wissenschaftler haben nun aber auch im Schweizer Hochgebirge Mikroplastik aufgespürt.

Fünf Zentimeter Erdreich – Tonnenweise Mikroplastik

Das prominenteste Opfer von Mikroplastik sind die Weltmeere. Gigantische Inseln aus Müll treiben um den Globus und bedrohen ganze Ökosysteme. Über die Nahrungskette landen die Partikel schließlich auch auf unseren Tellern. Schweizer Wissenschaftler schlagen nun erneut Alarm: Auch in den Böden der Alpenidylle haben sie tonnenweise Plastikpartikel nachgewiesen.

Es gab einige Studien, die für Aufsehen gesorgt haben. Mikroplastik im arktischen Eis, im Honig, im Speisesalz. Man kann davon ausgehen, dass Mikroplastik überall zu finden ist. – Moritz Bigalke, Universität Bern

Das Team des georgraphischen Instituts der Universität Bern hat in 29 Schweizer Naturschutzgebieten Proben genommen. Nur drei von ihnen waren plastikfrei. Mit Funden in der Nähe von Flüssen und Auen haben die Wissenschaftler gerechnet. Schließlich löst und transportiert Wasser Mikroplastik. Die hohe Konzentration im Hochgebirge überraschte jedoch. Klassische Plastikquellen wie Mülldeponien fehlen hier, wie also findet der Müll seinen Weg?

Kratzen an der Oberfläche

Im Gegensatz zu ihren Kollegen auf den Ozeanen stehen die Schweizer Wissenschaftler jedoch noch am Anfang ihrer Arbeit. Zur See lassen sich Proben unkompliziert entnehmen. Ein spezielles Schleppnetz am Boot fängt Plasikpartikel ein und misst die gefilterte Wassermenge. Anders an Land: Mikroplastik verteilt sich im Erdreich nicht gleichmäßig. In der Nähe größerer Stücke steigt die Konzentration. Daher arbeiten die Wissenschaftler mit Bodenproben, aus denen Durchschnittswerte errechnet werden. Bisher können die Forscher die Funde im Hochgebirge nur mit dem Wind erklären. Der könnte die Partikel hianuftragen. In Paris konnten Forscher erst 2015 erstmals Mikroplastik in der Luft nachweisen. Auch zu den Folgen für Tiere und Menschen ist noch Grundlagenarbeit nötig.

Moritz Bigalke vom geographischen Institut der Universität Bern hat in den Schweizer Alpen Proben entnommen. Wie findet der Müll seinen Weg in entlegene Hochgebirge und abgeschiedene Täler? Welche Folgen haben die Ablagerungen für die Ökosysteme? Darüber spricht er mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler.

Moritz Bigalke - hat für die Universität Bern Bodenproben in der Schweiz gesammelt.

hat für die Universität Bern Bodenproben in der Schweiz gesammelt.
Wenn man nicht weiß, ob etwas langfristig schädlich ist, sollte man versuchen die Verbreitung soweit wie möglich zu vermeiden.Moritz Bigalke
Mikroplastik in den Alpen 07:13

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen