Mit leeren Händen …
… reisen die Vertreter der Bundesrepublik Deutschland nach Katowice. Das Land, dass sich eigentlich immer als Vorreiter in Sachen Klimapolitik verkauft, hat in diesem Jahr keine großen Erfolge zu vermelden. Die GroKo hat in den Sondierungsgesprächen die deutschen Klimaziele für 2020 gekippt. Die sogenannte Kohlekommission hat ihr Papier zum Kohleausstieg auf den Februar 2019 verschoben – eigentlich war es für Ende 2018 geplant. Außerdem hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Verschärfung der EU-Klimaziele ab 2030 abgelehnt. Vielleicht hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze deshalb versprochen, immerhin den deutschen Beitrag zum internationalen Klimafonds um das Doppelte auf 1,5 Milliarden Euro zu erhöhen.
Konkrete Maßnahmen
In Katowice sollen nun konkrete Maßnahmen beschlossen werden, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 noch eingehalten werden können. Damals hatten sich Staats- und Regierungschefs darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf „deutlich unter zwei Grad Celsius“ zu begrenzen. Was getan werden muss, ist dabei eigentlich klar, erklärt Kristin Reissig vom WWF. Denn jetzt geht es eher um technische Fragen:
Die Frage, die da jetzt in Polen verhandelt wird, ist eigentlich: Wie genau sind denn die Regeln des Pariser Klimaabkommens? Das ist nämlich gar nicht genau festgelegt worden. Dieses Jahr soll das sogenannte Regelbuch für dieses Abkommen fertig werden, damit es ab 2020 angewendet werden kann. Und das, was die Staaten sich im Klimaschutz vornehmen, muss dann natürlich vergleichbar werden: Wie genau werden diese einzelnen Maßnahmen berechnet? Wie kann man sich sicher sein, dass jede Tonne eingesparte Treibhausgase das Gleiche bedeutet?
detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat mit Kristin Reissig über die Weltklimakonferenz gesprochen. Sie arbeitet im Fachbereich Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF.