„Mission Energiewende“ – Podcast zum Klimawandel und neuen Energielösungen in Deutschland. Eine Kooperation mit LichtBlick und WWF.
Der Engel fährt mit
Wer nach Borkum will, muss mit dem Schiff anreisen. Zwei Stunden dauert das mit der Fähre „MS Ostfriesland“ von Emden. Und Borkums Umweltbewusstsein fängt schon an Bord an. Denn die Fähre läuft mit Flüssiggas anstelle von Schiffsdiesel. Deswegen produziert sie weniger Stickoxide und CO2 als vergleichbare Schiffe. Dafür wurde sie 2017 mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.
NETfficient: Wie man eine Insel vernetzt
Auf Borkum läuft seit 2015 das EU-Projekt „NETfficient“, das die Insel fit für die Energiewende machen will. Die Idee: Verschiedene Arten der Stromproduktion sollen mit Speichern vernetzt und intelligent gesteuert werden. So wurden auf 40 Wohnhäusern Solar-Panele mit Lithium-Ionen-Akkus angebracht. Diese sind nicht nur miteinander, sondern auch mit einem Hauptspeicher verbunden:
Wenn ich die Energie aus meiner Batterie verbraucht habe, aber ich bräuchte noch mehr, dann kann ich das aus den anderen Speichern oder aus dem großen Speicher bekommen. Oder aber ich habe selbst eine Überkapazität an meiner Anlage. Die kann ich dann auch in anderen Bereichen einspeisen. – Olaf Look, Stadtwerke Borkum
Vom Hummer bis zur Laterne
Aber auch Urlauber und Meeresbewohner profitieren von der Vernetzung. Den das „NETfficient“-Projekt versorgt auch das Borkumer Nordseeaquarium mit Energie. Dort freut sich unter anderem ein europäischer Hummer über die stete Temperaturregulierung in seinem Becken. Und auch 50 Straßenlaternen werden durch Solar-Panele mit Energie versorgt.
detektor.fm-Reporter Christian Eichler ist für „Mission Energiewende“ nach Borkum gefahren und hat sich das NETfficient-Projekt näher angeschaut. Dort hat er auch erfahren, warum die Energie-Autarkie für die Borkumer wahrscheinlich nur ein Traum bleiben wird.