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Immer mehr Unternehmen bieten die CO2-Kompensation von Flügen an. Greenwashing oder Klimaschonend? Foto: | Pises Tungittipokai / Shutterstock

Mission Energiewende | Flüge kompensieren

Die letzte Lösung

Immer mehr Unternehmen bieten CO2-Kompensation an. Für einen kleinen Betrag können Reisende ihre Flüge oder Busfahrten wieder ausgleichen. Nur fürs gute Gewissen oder eine langfristige Lösung zur Emissionseinsparung?

 Flüge verursachen immer mehr Co2-Emissionen

Reisen, und vor allem Fliegen verursachen erhebliche CO2-Emissionen. Und trotzdem hat die Deutsche Flugsicherung vergangenes Jahr so viele Flüge registriert, wie noch nie. Ungefähr 3,34 Millionen kommerzielle Flüge wurden im Luftraum über der Bundesrepublik gezählt. Das bedeutet einen Anstieg um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 2019 werden noch mehr Flüge erwartet.

Um den CO2-Verbrauch trotzdem einzudämmen, haben sich Unternehmen zur CO2-Kompensation gegründet. Diese versuchen den bei Flügen und Fahrten entstandenen CO2-Verbrauch wieder auszugleichen. Mit einem freiwilligen Betrag können Reisende Klimaschutzprojekte unterstützen.

Das Kyoto Protokoll

Die Europäische Union hat sich im Rahmen des Kyoto Protokolls 2002 dazu verpflichtet, die Treibhausgase, darunter CO2, zu reduzieren. Bis 2020 laufen die Verpflichtungen des Kyoto Protokolls noch, ab 2021 greifen die Ziele des Pariser Übereinkommens. Zugunsten dieser Ziele gibt es in der EU bereits viele bindende Maßnahmen und Projekte zur Emissionsminderung. Es würde also keinen Sinn machen, auch noch als Privatperson an diese Projekte Geld zu zahlen.

Wenn dann zusätzlich Privatnutzer dieselben Emissionsminderungen aus dem selben Projekt sich für ihre eigene Neutralisierung anrechnen wollen, dann wird letztlich eine Emission und ein Projekt doppelt gezählt. – Frank Wolke, Umweltbundesamt

Deswegen versuchen die Unternehmen, diejenigen Länder zu fördern, die nicht den Zielen des Kyoto Protokolls verpflichtet sind.

Kochöfen in Ruanda

Es gibt verschiedene Unternehmen, die verschiedene Ziele verfolgen. Die Klimaschutzorganisation atmosfair zum Beispiel fördert eine umweltfreundlichere Energiegewinnung in Ruanda. Dafür bauen sie effiziente Kochöfen.

Auf die Art und Weise schaffen wir eine Win-Win-Situation vor Ort: Es wird nicht nur CO2 eingespart, die Menschen sparen auch Geld in der Haushaltskasse. – Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer von atmosfair

Je nach Projekt gibt es unterschiedliche Nebeneffekte, was Armutsbekämpfung oder Vermeidung von Gesundheitsschädigung angeht. Es kommt darauf an, wo diese Projekte angesiedelt sind, und wem sie zugute kommen.

Es gibt Projekte, die wirklich der ärmsten Bevölkerung in Afrika zu Gute kommen, oder in anderen Ländern. Es gibt aber auch Projekte, die große Industrieunternehmen unterstützen, Klimaschutz zu machen. – Lambert Schneider, Öko-Institut Berlin

Wenn wir fliegen, sind die CO2 Emissionen in der Luft, egal ob wir kompensieren oder nicht. Wie viel bringt dann so eine Kompensation wirklich? Dieser Frage hat sich detektor.fm-Redakteurin Lena Jansen gestellt. Davon erzählt sie Christian Eichler in dieser Folge von Mission Energiewende.

Mission Energiewende | Flüge kompensieren 11:36

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"Mission Energiewende" ist eine Kooperation mit dem Ökostromanbieter LichtBlick und dem WWF

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