Dass Deutschland die Klimaziele für dieses Jahr noch erreichen könne, schien bis vor kurzem eher unwahrscheinlich. Inzwischen hat sich die Prognose geändert. Grund dafür ist das Coronavirus, welches dafür sorgt, dass es weniger Verkehr gibt, weniger produziert und damit auch weniger CO2 ausgestoßen wird.
Kurzfristige Besserung
In China, dem Ausgangspunkt des Virus, haben sich die Treibhausgasemissionen um ganze 25 Prozent verringert. Und auch in Deutschland geht die Schadstoffbelastung momentan massiv zurück. Ein Grund dafür sind unter anderen enorme Reisebeschränkungen, die insbesondere den Flugverkehr betreffen.
Insgesamt ist es ein Trend, der sich fortsetzen könnte, da inzwischen mit einer Rezession gerechnet wird. Zum Vergleich: Zuletzt waren die CO2-Emissionen 2009 so niedrig – zur Zeit der großen Finanzkrise.
Langfristige Verschlechterung?
Was zunächst sehr positiv für das Klima klingt, könnte langfristig gesehen aber problematisch sein. Da viele Konzerne unter großem finanziellen Druck stehen, ist es wahrscheinlich, dass sie sich weniger um Umweltbestimmungen bemühen, als darum, wieder wirtschaftlich zu sein. Insgesamt könnte der Umweltschutz damit seine Priorität verlieren.
Außerdem verliert das Thema Klimaschutz momentan die Aufmerksamkeit, die es vor dem Ausbruch der Pandemie hatte. Was sich dennoch aus der Krise für den Klimaschutz lernen lässt und wie die Gesamtbilanz ausfällt – darüber sprechen detektor.fm-Redakteurin Eva Weber und Mission-Energiewende-Moderatorin Sophie Rauch in der aktuellen Folge.