Als der Rhein noch gefährlich war
Bevor es die moderne Radar-Technik gab, mussten Lotsen Transportschiffe den Rhein entlangführen. Das war keine leichte Aufgabe: Die Strömung konnte gefährlich sein und oft mussten die Lotsen nach getaner Arbeit den weiten Weg allein zurückrudern.
Wir haben hier über siebzig Felsen unter dem Wasser. Wir mussten ganz genau wissen, wo die liegen. Echolot hat es damals noch nicht gegeben. Da hatte das Schiff schnell ein Leck. – Karl Kilb, pensionierter Rheinlotse
Am Rhein arbeitet auch Enno Nilson von der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. Er befasst sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die deutschen Flüsse.
Der Fluss wird wämer
Denn seit den Zeiten der Lotsen hat sich vieles auf dem Rhein verändert. Genaue Prognosen für die Zukunft des Flusses sind allerdings nicht einfach zu treffen:
Immer, wenn Sie einen Wissenschaftler fragen, was man bezüglich des Klimawandels aussagen kann, wird der immer antworten: ‚It depends‘. – Enno Nilson, Diplom-Geograph an der Bundesanstalt für Gewässerkunde
Für exakte Vorhersagen sind viele Klima-Modelle schlicht zu ungenau. Eines scheint aber sicher zu sein: Die Wassertemperatur des Rheins wird in Zukunft steigen, sagt Daniel Hering von der Universität Duisburg-Essen:
Es gibt Prognosen, dass die Wassertemperatur des Rheins bis Mitte des Jahrhunderts um ein Grad und bis Ende des Jahrhunderts um zwei Grad steigen wird. Und das hat viele Auswirkungen. Je wärmer das Wasser ist, umso schwieriger werden die Lebensbedingungen für die Organismen, die dort leben. – Daniel Herin, Universität Duisburg-Essen
Außerdem könne man mit Niedrigwasser – vor allem im Sommer – rechnen. So werde sich der Klimawandel vermutlich auch auf die Schiffahrt, die Lebewesen im Fluss und die Kühlung von Kraftwerken auswirken. Wie genau hat detektor.fm-Reporter Christian Eichler versucht in Koblenz herauszufinden.
Musik: Scott Buckley – Hymn (CC BY 4.0)