Plastik – auf ganzer Linie klimaschädlich
Dass Mikro-Plastik die Meere (und Gebirge!) verschmutzt, ist soweit bekannt. Dass Plastik aber aus Erdöl hergestellt wird und schon in seiner Produktion das Klima verpestet, das haben viele nicht auf dem Schirm. Lili Fuhr ist Autorin des Plastik-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung und ist Expertin auf dem Gebiet:
Viele wissen nicht, dass man, wenn man eine Plastikflasche in der Hand hält, Erdgas oder Erdöl in der Hand hält. Das Klimaproblem beginnt schon bei der Extraktion dieser Rohstoffe durch das sogenannte Fracking-Verfahren. – Lili Fuhr, Heinrich-Böll-Stiftung
Aus den Augen, aus dem Sinn
„Wow, das ist ganz schön viel Müll für ein Abendessen.“ Sprüche wie diesen hört man in letzter Zeit immer häufiger, zum Beispiel nachdem man mit Freunden gekocht hat. Das Ganze wandert dann im besten Fall in die gelbe Tonne. Und wird dann recycelt, oder? Der Abfallexperte Henning Wilts widerspricht bei SPIEGEL Online: Deutschland recycle nur mikrige 5,6 Prozent des Plastikmülls. Ein großer Teil wird einfach nach Asien verschifft. Ein Umstand, der politisch erst sichtbar wurde, als China sich jüngst weigerte, den deutschen Plastikmüll weiterhin anzunehmen.
Männer & Frauen
Dass Plastik gesundheitsschädlich ist, ist mittlerweile auch bekannt. Für Männer und Frauen ist es aber unterschiedlich gefährlich.
Frauen sind anders anfällig für die giftigen Zusatzstoffe in Kunststoffen. In der Schwangerschaft und in der Pubertät wirken viele dieser Chemikalien hormonverändernd. Aber Frauen sind auch durch ihre gesellschaftlichen Rollen und Berufe oft Kunststoffen und Chemikalien eher ausgesetzt als Männer. Und dann steckt in vielen Hygieneprodukten für Frauen Plastik, in Binden und Tampons zum Beispiel. – Lili Fuhr
Über die Plastik-Krise und was sich dagegen unternehmen lässt, hat detektor.fm-Redakteur Christian Eichler mit Lili Fuhr von der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung gesprochen. Die Stiftung veröffentlicht zusammen mit dem BUND den Plastik-Atlas, der umsonst heruntergeladen werden kann.