Aquaponik – Fischzucht trifft Pflanzenanbau
Die ECF Farm ist anders, als man sich eine gewöhnliche Farm vorstellt. Felder sucht man auf dem Gelände der alten Malzfabrik in Berlin vergeblich. Stattdessen steht dort ein Gewächshaus, das von außen einen eher unscheinbaren Eindruck macht. Dahinter steckt aber ein ausgeklügeltes Verfahren: Aquaponik. Das wird auf der ECF Farm eingesetzt, um Buntbarsche und Basilikum zu züchten. Aber was genau bedeutet das?
Das ist ein Kofferwort und besteht aus ‚Aqua‘ und ‚Ponik‘. Aquakultur meint die Fischzucht in Kreislaufanlagen, Hydroponik den Pflanzenanbau in Wasser. – Christian Echternacht, Gründer der ECF Farm
Doppelnutzung des Wassers auf der ECF Farm
Aquaponik kombiniert diese beiden Verfahren. Deshalb werden die Pflanzen mit dem nährstoffreichen Wasser der Fische bewässert. Die Farm nutzt das Wasser also doppelt. Von den Pflanzen geht das Wasser allerdings nicht wieder zurück zu den Fischen, auch wenn mit Aquaponik häufig ein Kreislauf assoziiert wird.
Ein Kreislauf funktioniert leider nicht, unter anderem wegen des Ph-Wertes. Die Fische haben einen Lieblings-Ph-Wert und die Pflanzen auch. Wenn man das Wasser im Kreislauf nutzen will, muss man einen Kompromiss eingehen und dann ist die Situation für beide Seiten nicht optimal. – Christian Echternacht
Die Zukunft der Landwirtschaft?
Weil die ECF Farm mitten in Berlin produziert und auch ausschließlich dort ihre Produkte vertreibt, sind die Transportwege extrem kurz. Das spart Emissionen und macht sich laut Gründer Christian Echternacht auch in der Frische seiner Produkte bemerkbar. Kann so die Landwirtschaft der Zukunft aussehen? detektor.fm-Redakteurin Marisa Becker hat die Farm in Berlin besucht und mit ihm über die Zukunft der ECF Farm gesprochen.