Kein Eis, keine Bären?
Arktis bedeutet „Land unter dem Sternbild des Großen Bären“. Sie ist der Lebensraum von Eisbären, aber auch von Robben und Polarfüchsen. Noch. Denn die Arktis schmilzt. Dem World Wide Fund for Nature (WWF), zufolge „könnten bereits im nächsten Jahrzehnt der Nordpol und die arktischen Meere im Sommer komplett eisfrei sein“. Wenn das Eis verschwindet, werden dann auch die Bären verschwinden? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Eisbären einen gewissen Spielraum haben, wenn es ums Überleben unter widrigen Umständen geht. Einer Studie der Washington State University zufolge haben sich einige Tiere angepasst, indem sie sich länger ausruhen und so Fettreserven sparen, wieder andere haben an Land gejagt — zum Beispiel Rentiere statt Robben.
Eine besondere Eisbärin
Seit mehreren Jahren reist der Fotograf Florian Ledoux regelmäßig nach Spitzbergen, Svalbard, um dort Flora und Fauna zu beobachten und zu filmen. Dort ist ihm eine Eisbärin begegnet, die sich auf die Rentierjagd spezialisiert hatte, ihr Name war Grinch. Ledoux und sein Team vermuten allerdings, dass das bei ihr andere Gründe hatte, als in der Studie der Washington State University angenommen wird. Die Eisbärin Grinch war schon recht früh von ihrer Mutter verstoßen worden und war deswegen schnell auf sich allein gestellt. Ledoux vermutet, dass sie deswegen nicht richtig gelernt hat, wie man Robben jagt.
Schon im nächsten Jahrzehnt könnte der Nordpol im Sommer eisfrei sein, so der WWF. Damit schwindet ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Florian Ledoux hält ihn mit seiner Kamera fest. Über seine Erfahrungen und Erlebnisse sprechen in dieser Folge von „Mission Energiewende“ detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und Redakteurin Sara-Marie Plekat.