Die widersprüchliche Politik zur Energiewende in China
Bis 2060 will China klimaneutral werden. Gleichzeitig hat die Volksrepublik im vergangenen Jahr im Schnitt pro Woche zwei neue Kohlekraftwerke genehmigt. Das liegt vor allem am weiterhin wachsenden Stromverbrauch. Denn die Wirtschaft im Land brummt.
Die Menschen in China bekommen die Folgen der Klimakrise mittlerweile auch zu spüren. Im vergangenen Jahr hat es zum Beispiel eine Dürre gegeben, durch die der Poyang-See auf ein Viertel geschrumpft ist. Gleichzeitig hat es 2023 so starke Regenfälle gegeben wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Chinas Strategie für die Zukunft
Eine globale Energiewende geht nicht ohne China. Das Land hat am Gesamtausbau der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr einen Anteil von fast 50 Prozent weltweit gehabt. Statt im eigenen Land also darauf zu setzen, eine komplette Energietransformation zu vollziehen, setzt die Volksrepublik auf grünes Business. Als Vorreiter für E-Autos oder Solaranlagen könnte man das Wirtschaftswachstum beibehalten und den Klimaschutz quasi als Nebeneffekt nutzen.
Gehen Wirtschaftswachstum und Klimaschutz zusammen? In dieser Folge von „Mission Energiewende“ hat detektor.fm-Redakteurin Esther Stephan mit Nis Grünberg und Li Shuo darüber gesprochen. Nis Grünberg ist Lead Analyst am Mercator Institute for China Studies. Li Shuo ist Direktor des China Climate Hub am Asia Society Policy Institute in Washington.