Erneuerbare Energien: Rekordzahlen
In den ersten neun Monaten diesen Jahres haben die erneuerbaren Energien einen Rekord aufgestellt. 42,9 Prozent des verbrauchten Stroms in Deutschland wurden aus Solar-und Windkraftanlagen gewonnen – so hoch waren die Zahlen noch nie. Der Anstieg ist den CO2-Zertifikaten und dem sinkendem Stromverbrauch zu verdanken.
Hürden für Windkraft
Die Zahlen spiegeln jedoch keineswegs einen wachsenden Zubau der Solar-und Windenergie wieder. Ganz im Gegenteil: Zwischen Januar und September diesen Jahres sind gerade einmal 148 neue Windräder errichtet worden. So gering war der Zubau seit 20 Jahren nicht.
Grund dafür ist vor allem die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) aus dem Jahr 2017. Demnach müssen sich Unternehmen, die Windkraftanlagen errichten möchten, über Auktionen um eine Förderung bewerben. Genehmigt werden diejenigen mit den niedrigsten Geboten.
Der Windenergiezubau in Deutschland ist auf 20 Prozent zusammengebrochen, wir haben 40 000 Arbeitsplätze abgebaut. Und auch das, das muss man durchaus unterstellen, war Absicht. – Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW in Berlin
„Atmender Deckel“ für Solarenergie
Mit dem EEG 2012 ist für die Solarenergie der sogenannte „atmende“ Deckel eingeführt worden. Dieser legt die Vergütung für eingespeiste Energie fest und reguliert damit den Ausbau von Solaranlagen.
Man hat also gesagt, man möchte 2 500 Megawatt Photovoltaikzubau im Jahr haben ungefähr. Wenn es mehr wird, dann wird die Vergütung ein bisschen stärker abgesenkt. – Matthias Futterlieb, Fachgebiet Erneuerbare Energien am Umweltbundesamt
Gibt es also starkes Marktwachstum – und die damit verbundenen hohen Zubauzahlen – sinken die Vergütungsätze schneller als bei langsamem Marktwachstum und niedrigeren Zubauzahlen.
Wie es dazu gekommen ist, dass Wind- und Solarenergie gedeckelt werden, und was das Klimaschutzpaket für die erneuerbaren Energien beinhaltet, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Redakteurin Lena Jansen.