Auen als Lebensraum
Flüsse und Auen bilden ein zusammenhängendes System, denn Auen entstehen dort, wo der Fluss über die Ufer tritt. Durch diesen Wechsel von natürlicher Überflutung und Trockenheit verändert sich die Landschaft immer wieder. Es entsteht ein Gebiet, das sehr artenreich ist und eine wichtige Rolle für das Grundwasser spielt. Daher auch die Bezeichnung „die Nieren der Erde“.
In Mitteleuropa machen Auenlandschaften nur ungefähr sieben Prozent der Landfläche aus, beherbergen aber eine enorme Anzahl an Tier- und Pflanzenarten. Astrid Eichhorn vom WWF vergleicht sie deshalb auch mit dem Regenwald. Laut dem Auenzustandsbericht von 2021 sind allerdings nur neun Prozent davon in Deutschland intakt. Oft wird der fruchtbare Boden landwirtschaftlich genutzt oder die Ufer sind durch Deiche eingeengt.
Mehr Platz für Flüsse
Bekommen Flüsse wieder mehr Platz, lassen sich Auen reaktivieren. Deswegen hat der WWF mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums und dem Land Sachsen-Anhalt im Biosphärenreservat Mittlere Elbe einen Deich weiter ins Landesinnere verschoben. Auf diese Weise konnten 600 Hektar Fläche gewonnen werden. Die Elbe hat an dieser Stelle jetzt dreimal so viel Platz, um über die Ufer zu treten.
Welche Rolle Auen in unserem Ökosystem spielen, darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat. Im Podcast erzählt Dr. Astrid Eichhorn vom WWF, mit welchen Maßnahmen sie die Auenlandschaft im Biosphärenreservat Mittlere Elbe wieder reaktivieren. Und Tobias Schäfer, Referent für Süßwasser beim WWF, erklärt, warum die Flüsse in Deutschland mehr Platz brauchen.