Nicht nur an Land belasten steigende Temperaturen zunehmend die Umwelt, etwa durch Dürren und Waldbrände. Auch die Meere und Ozeane werden immer häufiger von Hitzewellen heimgesucht – mit verheerenden Folgen für die dortigen Ökosysteme. Besonders betroffen davon sind Korallenriffe, bei denen es durch die steigenden Wassertemperaturen immer öfter zu sogenannten Korallenbleichen kommt.
Great Barrier Reef bleicht aus
Gleich drei große Bleichen hat es in den vergangenen fünf Jahren am Great Barrier Reef vor der Nordküste Australiens gegeben. Die jüngste und verheerendste davon war dabei erst im März dieses Jahres. Infolgedessen sind große Teile des Riffs abgestorben. Ob sich das Riff erholen kann, ist ungewiss. Denn Korallen wachsen sehr langsam, und die Abschnitte zwischen solchen Bleichen, in denen sie sich regenerieren können, werden in den nächsten Jahrzehnten immer kleiner werden.
Starke Forschung, schwacher Klimaschutz
Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriff-System der Erde, Lebensraum für tausende Tier- und Pflanzenarten und Unesco-Weltnaturerbe. Für Australien ist es als Tourismus-Hotspot auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die australische Regierung steckt deswegen eine ganze Menge Geld in Projekte zum Schutz des Riffs.
Zurzeit wird etwa das sogenannte „Cloud Brightening“ getestet. Mit dessen Hilfe soll Sonneneinstrahlung auf die Ozeane reduziert und so die Wassertemperatur verringert werden. Um CO2-Emissionen zu reduzieren, und damit die Wurzel des Problems anzugehen, tut Australien als größter Kohleexporteur der Welt hingegen wenig.
Wie die Zukunft des Great Barrier Reefs aussieht und was getan werden kann, um es zu schützen, darüber hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit der Korallenforscherin Emma Kennedy gesprochen. Über den Zustand des Great Barrier Reefs berichtet er detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch in der aktuellen Folge „Mission Energiewende“.