Der Osten Afrikas hat derzeit mit einer Heuschreckenplage zu kämpfen. In dichten dunklen Wolken ziehen mehrere Millionen Einzeltiere übers Land und fressen ganze Regionen kahl. Darunter leidet vor allem die Bevölkerung, die zusehen muss, wie die Heuschrecken ihre Acker leerfressen. Um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen, werden Pestizide gespritzt. Eine andere Möglichkeit habe man zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, bestätigt auch Biodiversitätsforscher Prof. Axel Hochkirch.
Ein Pilz gegen die Heuschreckenplage
Die Heuschrecken konnten sich so stark vermehren, weil es die letzten Monate sehr viel geregnet hatte und die hohe Feuchtigkeit die Fortpflanzung der Insekten verstärkt. Entstanden sind die Schwärme wahrscheinlich im Jemen. Da dort immer noch Krieg herrscht, konnte der Beginn der Heuschreckenplage nicht rechtzeitig gestoppt werden. Denn zu Beginn ist eine Heuschreckenplage noch lokal begrenzt und man kann gezielter dagegen vorgehen – und auch umweltfreundlicher, wie Hochkirch erklärt. Es gibt nämlich einen Pilz namens „Metarhizium anisopliae“, der ausschließlich Heuschrecken befalle und die Heuschrecken töte.
Dabei seien zwei Sachen zu beachten: Zum einen braucht der Pilz viel Feuchtigkeit, die ja aktuell in Ostafrika durch die Regenzeit gegeben ist. Zum anderen befällt der Pilz aber nur die Jungtiere, weshalb man relativ früh mit der Maßnahme beginnen müsste. Das wurde zum Beispiel im Jemen verpasst, da der herrschende Konflikt ein Eingreifen verhinderte.
Sophie Rauch hat sich mit Axel Hochkirch über die Heuschreckenplage in Ostafrika in dieser Folge Mission Energiewende unterhalten. Sie haben über die Ursachen, Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen gesprochen. Außerdem wird der Frage nachgegangen, welche Rolle der Klimawandel dabei spielt.