Insektenpopulation nimmt stark ab
Im Garten und auf dem Balkon summt es die vergangenen Jahre immer weniger. Eine Studie aus dem Jahr 2017 zeigt, dass die Gesamtmasse an Fluginsekten in Deutschland um rund zwei Drittel abgenommen hat. Der Entomologische Verein Krefeld hat die Daten über einen Zeitraum von 27 Jahren und an 63 Standorten erhoben.
Nahezu alle Insektenarten sind in ihrer Population rückläufig. Arten wie Wildbienen, Ameisen, Tagfalter oder Zikaden sind besonders betroffen. Einige Arten sind bereits ausgestorben.
Auswirkungen auf Mensch und Tier
Insekten sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, denn Tiere wie Vögel oder Fledermäuse ernähren sich hauptsächlich von ihnen. Durch den Rückgang der Population verlieren viele Lebewesen einen wichtigen Teil ihrer Nahrung.
Und das gilt auch für uns. Denn Insekten zersetzen organisches Material im Boden und sorgen so für die Bodenfruchtbarkeit. Zudem bestäuben sie verschiedenste Pflanzen. Auch menschliche Nutzpflanzen, wie beispielsweise Beerensträucher und Obstbäume gehören dazu. Der Rückgang der Insektenpopulation hat demzufolge auch Auswirkungen auf uns Menschen.
Was können wir tun?
Ob im Garten oder auf dem Balkon: Naturnahes Gärtnern und ein Blühangebot von Frühling bis Herbst können den Insekten bei der Nahrungssuche helfen. Beim Kauf von Lebensmitteln, Kosmetika oder Zierpflanzen sollte auf eine ökologische Herstellung geachtet werden.
Um die Gründe für und Folgen von Insektensterben geht in dieser Folge Mission Energiewende. Reporterin Hanna Stegemann hat die Pestizidexpertin Corinna Hölzel dazu begfragt. Sie arbeitet beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und hat einige Tipps, wie wir unseren Garten oder Balkon insektenfreundlicher gestalten können.