Bäume auf dem Acker
Streng genommen ist die Idee nicht neu, die jetzt den Ackerbau klimafreundlicher machen soll: Schon im Mittelalter haben Landwirte auf Ackerflächen auch Bäume gepflanzt. Agroforstwirtschaft nennt sich die Kombination aus Ackerflächen und Baumreihen, die in einem Abstand von etwa 30 Metern angelegt werden. In Brandenburg untersucht ein Team der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde eine Modellfläche für Agroforst. Die Bäume auf dem Acker sollen die landwirtschaftliche Produktion steigern und den Ackerbau klimaresilienter machen. Denn angesichts des Klimawandels kämpft die Landwirtschaft zunehmend mit Extremwetterereignissen wie Dürren und Stürmen. Baumreihen auf dem Acker schirmen den Wind ab und schützen so die Böden vor Erosion:
Solar Sharing
Eine andere Idee ist das sogenannte Solar Sharing. Wenn Deutschland die Energiewende vorantreiben will, muss die Photovoltaik stark ausgebaut werden. Das Öko-Institut und das Beratungsinstitut Prognos haben ausgerechnet: Für eine klimaneutrale Energiewirtschaft müssten auf 0,2 Prozent der Landfläche in Deutschland Solaranlagen stehen. Das sind 714 Quadratkilometer, rund 100 000 Fußballfelder.
Nicht alle diese Solaranlagen lassen sich auf Dachflächen errichten. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme erprobt deshalb in einem Modellprojekt am Bodensee eine Agriphotovoltaikanlage. Solarmodule und Nutzpflanzen teilen sich die Sonnenstrahlen, die auf die Ackerfläche fallen. Davon profitiert auch die Landwirtschaft, denn die Solarmodule schützen die Ackerfrüchte vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden.
Tobias Cremer betreut ein Modellprojekt für Agroforst in Brandenburg. detektor.fm-Redakteurin Charlotte Thielmann hat ihn gefragt, warum Bäume auf dem Acker eine bessere Ernte versprechen. Wie Solarmodule auf Ackerflächen die Energiewende vorantreiben, erklärt Max Trommsdorff. Er leitet das Team für Agriphotovoltaik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. All das ist Thema im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch.