Klimaschutz und Naturschutz
Wenn man sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt hat, kommt einem vielleicht erst einmal der Gedanke: Ist das nicht beides irgendwie das gleiche? Die Antwort lautet: ja und nein. Denn Akteure aus beiden Lagern wissen, Konfrontationspunkte gibt es zur Genüge. Generiert man erneuerbare Energien, dann steht am Anfang immer erstmal ein neues Bauprojekt. Ob Windrad oder Stauwerk: Der Eingriff in die Natur ist jeweils beachtlich.
Zwei Lager mit unterschiedlichen Interessen
Während der Naturschutz zwar auf eine alte Tradition zurückblickt, fühlen sich heute viele Aktivisten als seien sie ins Hintertreffen geraten. Denn der deutlich jüngere Klimaschutz hat zuletzt sehr viel gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit bekommen. Den CO2-Ausstoß zu verringern, und damit die Klimabilanz zu verbessern, ist ein globales Anliegen. Dass hierbei auf ganz kleiner, lokaler Ebene direkt und unmittelbar Natur- und Biodiversität leiden, wird oft nicht weiter thematisiert.
Erneuerbare Energien: Problem und Lösung zugleich
Doch der Klimawandel bedroht langfristig ebenfalls die Biodiversität. Die Erderwärmung führt dazu, dass Arten teilweise sterben, sich aber zumindest Lebensräume verschieben. Um unser Ökosystem weitestgehend zu erhalten, muss man auf erneuerbare Energien setzten und diese auch ausbauen. Allerdings ist es entscheidend, wie man diesen Ausbau durchführt.
Wir müssen vorausschauend etwas gegen den Klimawandel tun. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass das, was wir tun nicht jetzt schon zu den Problemen führt, die wir eigentlich in der Zukunft vermeiden wollen. – Lars Lachmann, NABU
detektor.fm-Reporterin Bernadette Huber hat mit Wissenschaftlern gesprochen die versuchen, Klimaschutz und Naturschutz unter einen Hut zu bringen. Dafür ist sie auch nach Freising gefahren, um mit dem Leiter des Lehrstuhls für aquatische Systembiologie der TUM, Prof. Dr. Jürgen Geist zu sprechen. Er forscht an verschiedenen Technologien für Wasserkraftwerke, die Gewässer und Fische schonen sollen.