Zu diesem Thema hat das Netzwerk Degrowth vergangene Woche einen Workshop in Berlin organisiert. Mit Unterstützung der taz-Panterstiftung haben sich Journalistinnen, Aktivisten und Wisschenschaftlerinnen zusammengesetzt und über die Frage gesprochen, wie wir über Natur und Naturzerstörung sprechen und sprechen sollten.
Es gibt keine Naturschutzgebiete
Das fängt bei Begriffen wie „Naturschutzgebiet“ an. Johanna Romberg schreibt für die GEO und ist Vogelkundlerin, im Workshop erklärt sie, dass „Naturschutzgebiet“ suggeriere, die Natur sei in diesem Gebiet geschützt. Das sei aber häufig überhaupt nicht der Fall. Sie plädiert für eine lebendige Sprache, auch im Journalismus:
Wenn über Natur geschrieben wird, tauchen natürlich immer die Worte Bedrohung und Krise auf. Die Natur wird häufig als etwas Prekäres beschrieben. Das ist Natur auch, aber nicht nur. Ich nehme sie auch immer als ungeheuer vital und robust wahr. Wir sollten auch darüber Geschichten erzählen, damit wir nicht den Mut verlieren.
Aber auch eine alarmierende Sprache kann sinnvoll sein. Ein Beispiel ist der Begriff „Klimawandel“. Der Guardian hat jüngst seine Sprache in Bezug auf die klimatischen Veränderungen der Erde überdacht. Journalistinnen und Journalisten sollen dort in Zukunft eher „Klimakrise“ und „globale Erhitzung“ benutzen. Aus „climate sceptic“ wird „climate science denier“. taz-Autor Bernhard Pötter sieht das aber durchaus kritisch:
Wenn man erhrlich ist, muss man sagen: Klimawandel ist ein guter Begriff, weil er alles umschließt. Wenn man nur von Erwärmung spricht, fallen die Folgen für die Ozeane, die Versauerung da raus. Man sollte versuchen, möglichst genau zu sein. Wovor ich warnen würde, ist so eine Debatte um Worte.
Welche Sprache wir in Zukunft benutzen sollten, wenn wir über die Klimakrise sprechen, hat sich detektor.fm-Moderator auf dem Workshop des Degwroth-Netztwerks in Berlin angehört.
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