Bioplastik im Kinderzimmer
Plastik hält ewig. Bis heute ist nicht klar, ob sich der Stoff, der aus Erdöl besteht, irgendwann zersetzt. Weil immer mehr davon benutzt wird und es so lange haltbar ist, haben wir langsam ein echtes Plastik-Problem.
Da möchte der dänische Spielzeughersteller LEGO jetzt gegensteuern. Bis 2030 will der Konzern deswegen nur noch mit Bioplastik arbeiten. Den Anfang machen jetzt die Blätter und Büsche, die demnächst aus nachhaltigerem Plastik hergestellt werden sollen.
Wirklich nachhaltig?
Doch wofür steht das „Bio“ im Bioplastik überhaupt? Es kann entweder bedeuten, dass das Plastik aus biologischen Stoffen bestehen oder dass es biologisch abbaubar ist. Auf die neuen LEGO-Figuren trifft ersteres zu, denn das Spielzeug soll trotz aller Nachhaltigkeit natürlich nicht verrotten.
Die neuen LEGO-Teile sind nicht kompostierbar, werden dafür aber nicht mehr aus Erdöl, sondern aus Zuckerrohr hergestellt. Doch bisher bestehen eben nur wenige Teile aus den nachwachsenden Rohstoffen. Für die bekannten LEGO-Klötze aus Hartplastik wird immer noch Erdöl benötigt.
LEGO sollte in allererster Linie darauf setzen, dass die Produkte langlebig sind und repariert werden können. Als zweites sollte LEGO eine Sammlung sicherstellen, also dass Bausteine, die man nicht mehr braucht, zurückgegeben werden können. Und dann sollten sie wirklich auf eine echte Kreislaufwirtschaftsstrategie setzen, dass altes LEGO wieder zu neuem werden kann. – Philipp Sommer, Deutsche Umwelthilfe
Ob Bioplastik tatsächlich eine nachhaltige Alternative sein kann, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Philipp Sommer von der Deutschen Umwelthilfe.