Bunte Blühstreifen an Waldrändern, zwischen Äckern oder in städtischen Parks sehen nicht nur gut aus, sie sind auch gut fürs Klima. Denn hier finden Insekten genügend Nahrung. Und wo es viele Bestäuber gibt, da wachsen auch viele Pflanzen, die dann Fotosynthese betreiben können und so CO₂ in Sauerstoff umwandeln. Aber diese Flächen brauchen Pflege, damit alle Pflanzen gut wachsen können. Dafür greifen immer mehr Menschen zur Sense. Das einstige Erntewerkzeug erfährt in den vergangenen Jahren immer mehr Zuspruch. Gerade in privaten Haushalten ist die Sense eine beliebte Alternative zu Rasenmähern, Balkenmähern und Elektrosensen.
Tausend Sensen schneiden tausendfach
Eine Sense hat – grob gesagt – zwei Hauptteile. So gibt es einmal den Sensenbaum, ein dicker Holzstab, der an einen gebogenen Besenstiel erinnert und statt der Borsten zwei Griffe hat. An einem Ende wird das Sensenblatt montiert. Das ist eine gebogene Sichel, die zum Ende hin spitz zuläuft. Sensenbaum und Sichel werden auf die Körpergröße der Mäherin oder des Mähers abgestimmt, damit die Arbeit leicht von der Hand geht.
Mehr als zwanzig Arbeitsschritte braucht es, um ein solches Sensenblatt herzustellen – meist in Handarbeit. Das machen in Europa nur noch wenige. So gibt es zum Beispiel in Italien und Österreich noch Sensenwerke, in Deutschland nicht mehr.
Prinzip: Schlenkerpuppe
Gemäht wird aus der Hüfte, wichtig dabei ist es, locker zu bleiben. Die Sense gleitet dabei im Halbkreis über den Boden und schneidet das Gras.
In dieser Folge von „Mission Energiewende“ erfahrt ihr, wie man mit der Sense mäht und warum das nicht nur meditativ, sondern auch gut für das Klima ist. Für die Reportage hat detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat an einem Mäh-Workshop von Mario Knoll teilgenommen, der im Juni 2023 auf dem Jägerberg bei Jena stattfand. Wenn ihr das auch mal ausprobieren möchtet, könnt ihr euch hier informieren.