Ab ins Grüne!
In Deutschland leben rund 77 Prozent der Menschen in Städten oder Ballungsgebieten. Vom Alltagsstress in der Stadt finden wir oft in der Natur Erholung und Entspannung. Aber das war nicht immer so: Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wird – zumindest hier in Deutschland – die Natur nicht mehr als akute Bedrohung wahrgenommen. Das hängt damit zusammen, wie wir leben, arbeiten und unseren Alltag gestalten. Wo und wie wir uns entspannen und ob wir dazu überhaupt die Natur brauchen, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Eine ideale Erholungsumwelt finden wir eigentlich wirklich dort, wo wir einen Kontrast zu dem erleben, mit dem wir täglich konfrontiert sind und was uns täglich beansprucht und belastet.
Eike von Lindern, Umweltpsychologe und Co-Geschäftsführer von Dialog N

Kritische Lebensereignisse
Die Natur ist nicht immer positiv, sie kann auch ganz schön unberechenbar sein. Hier in Deutschland haben das zuletzt im Sommer viele Menschen auf tragische Weise erlebt: bei der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Ereignisse wie diese Katastrophe können in der Umweltpsychologie auch als „kritisches Lebensereignis“ betrachtet werden, wie Umweltpsychologe Eike von Lindern sagt. Oft hat die persönliche Betroffenheit das Potenzial, einen neuen Blickwinkel für gesellschaftliches und individuelles Handeln zu entwickeln.
Das führt uns natürlich sehr direkt vor Augen, welche Kraft eigentlich hinter der Natur steht und, dass wir auch mit unserer Technologie nicht damit klarkommen, wenn es ständig Starkregen, Hitze und Dürreperioden gibt.
Eike von Lindern
Welchen Zugang wir Menschen zur Natur haben und welche Rolle dabei der Klimawandel und seine Folgen spielen, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew mit detektor.fm-Redakteurin Sara-Marie Plekat. Sie hat dafür mit Eike von Lindern gesprochen. Er ist Umweltpsychologe und Co-Geschäftsführer von Dialog N in der Schweiz.