Die Deutschen grillen richtig gerne. 2016 hat das Marktforschungsinstituts Nielsen dazu 11 000 Verbraucherinnen und Verbraucher befragt. Das Ergebnis: In Deutschland grillen 87 Prozent der Menschen mindestens einmal im Jahr. Dass das nicht sonderlich gut für die Umwelt ist, sollte klar sein.
Grill & Kohle
Beim Grill sollten wir deshalb auf Mehrwegprodukte achten. Dabei sind Gas- und Elektrogrills den Kohlegrills klar vorzuziehen. Denn Kohle produziert nicht nur Feinstaub, sondern besteht oft aus Tropenhölzern. Und dieser Import wird in der EU nicht wirklich reguliert:
Holz muss beim Import Regularien erfüllen, Holzkohle allerdings nicht. Somit ist das Günstigste, was man tun kann, aus weniger nachhaltigen oder oft sogar illegalen Holzquellen Kohle zu erstellen. – Aaron Armah, NERO
Und das ist nicht alles. Mit dem Kauf von Holzkohle aus dem Supermarkt unterstützen wir sogar eventuell Terrormilizen, die vom Kohlehandel profitieren. Eine Alternative wäre Holzkohle aus Deutschland, zum Beispiel vom Start-up Nero.
Nachhaltig grillen – was kommt drauf?
Wer wirklich klimafreundlich grillen will, der muss wohl oder übel auf Fleisch verzichten.
Rund ein Fünftel der Klimaschädlichen Treibhausgase gehen aufs Konto der Viehzucht weltweit. Massentierhaltung ist ein weiteres Problem. Es gibt Gülleprobleme wie Bodenversauerung. Und die Produktion ist auch ein Treiber für Waldvernichtung. – Verena Bax, Deutscher Naturschutzbund
Alternativen gibt es viele: vegane Sojasteaks, Grillkäse oder Gemüse. Aber auch bei diesen Produkten sollte darauf geachtet werden, wo sie herkommen und wie sie verpackt sind.
Weitere Tipps für den nächsten Grillabend gibt’s in der aktuellen Folge unseres Podcasts. Da macht detektor.fm-Reporter Christian Eichler den Selbstversuch: Wie nachhaltig können wir grillen?