Plastikmüll im Meer
In Indonesien landen jährlich mehr als drei Millionen Tonnen Plastikmüll im Ozean. Die Regierung hat das Problem erkannt, sie will dafür sorgen, dass bis 2025 bis zu 70 Prozent weniger Plastikmüll in den Gewässern landen. Bis 2040 soll der Müll dort dann ganz verschwunden sein — eine Mammutaufgabe. In den großen Städten wie etwa der Hauptstadt Jakarta gibt es zwar eine staatliche Müllentsorgung, erzählt Ovy Sabrina von „Rebricks“ im Podcast, aber die Menschen müssen den Müll nicht trennen. Zudem sei das Abfallsystem komplett überlastet. Hinzu kommt: Länder wie Deutschland und die USA exportieren jährlich hunderttausende Tonnen Müll in Länder in Afrika und Asien. Und so landet Müll aus Europa zusätzlich auf den Mülldeponien von Indonesien. In den ländlichen Regionen gibt es oft nicht mal solche Deponien:
Mit Plastik Straßen pflastern
Ovy Sabrina und Novita Tan haben sich im Studium kennengelernt. Schon vor „Rebricks“ haben die beiden sich mit Zero Waste beschäftigt. Vor fünf Jahren hatten sie dann die Idee, aus Plastikmüll Pflastersteine zu machen. Ovy Sabrinas Familie hat eine Zementfabrik, sie kennt sich also aus mit der Baubranche. Und Häuser, die stehen locker mal 20 Jahre, warum die Steine also nicht aus Plastik machen? Für die verwenden sie bei „Rebricks“ sogenanntes „non-valuable“ Plastik, also „nutzloses“ Plastik, das nicht mehr recycelt werden kann. Sie bekommen es direkt aus den Haushalten in Jakarta. So landen leere Chipstüten, Lebensmittelverpackungen und Kaffeetüten in ihren Pflastersteinen.
Der Vorteil an diesen Steinen: Sie sind leichter, belastbarer und auch preiswerter als herkömmliche Steine aus Zement. Und mit denen können dann Einfahrten, Plätze, Straßen und Wege in Jakarta gepflastert werden.
Wie man aus Plastik nützliche Baumaterialien machen kann, darüber sprechen in dieser Folge von „Mission Energiewende“ die detektor.fm-Redakteurinnen Ina Lebedjew und Sara-Marie Plekat. Über ihre Idee und das Unternehmen „Rebricks“ hat Sara-Marie mit Gründerin Ovy Sabrina gesprochen.