Pro Jahr produziert eine Person in Deutschland fast 460 kg Hausmüll. Europaweit sind es 2016 sogar insgesamt 392 Millionen Tonnen Abfall gewesen. Diese Zahlen zeigen, dass nicht nur weniger Abfälle produziert werden sollten, sondern auch darauf geachtet werden, dass wir unseren Müll richtig trennen.
Denn mit richtiger Mülltrennung und gutem Recycling kann der Verbrauch von natürlichen Ressourcen reduziert werden. Ein Beispiel: Pro Tonne Recycling-Plastik spart man in der Produktion eine Tonne CO2 im Vergleich zur Herstellung von Plastik aus Erdöl. Auch die Herstellung von Altpapier verbraucht weniger Energie, Wasser und Holz. Und dieses Recyclingmaterial lässt sich nur aus gut sortiertem Hausmüll gewinnen.
Mülltrennung leicht gemacht
Dabei ist unser Recyclingsystem sehr intuitiv. Dennoch kommt man ab und zu ins Grübeln, wenn irgendwas keiner Tonne eindeutig zuzuordnen ist. Zuerst die Grundregeln:
- gelbe Tonne: Verpackungsmüll aus Plastik und Metall (Beispiele: Joghurtbecher, Konservendosen, Plastiktüten, Getränkeverpackungen, Plastikflaschen ohne Pfand)
- blaue Tonne: Papier, Pappe und Karton (Beispiele: Zeitschriften, Kataloge, Eierpappen, Geschenkpapier, Zeitung)
- Restmüll: alle nicht verwertbaren Stoffe, die keine Schadstoffe enthalten (Beispiele: Asche, Hygieneartikel, Scherben, Kerzen, Staubsaugerbeutel, Fotos, Gummi)
- Biomüll: Essens- und Grünabfälle (Beispiele: Schalen, Kerne und Abfälle von Obst und Gemüse, Teebeutel, Kaffeesatz, Gartenabfälle)
Bioplastiktüten nützen nicht der Umwelt
Seit ein paar Jahren finden sich in den Supermärkten sogenannte kompostierbare Plastiktüten – mit dem Versprechen, dass sie sich für das Sammeln von Biomüll eignen. Aber Achtung: Wirklich umweltfreundlich sind die Tüten nur, wenn man den Inhalt in die Biotonne gibt und die Tüte in den Plastikmüll.
Die „Bio“-Plastiktüten sind zwar vom Gedanken her nicht schlecht, aber es mangelt in der Umsetzung. Denn die Tüte zersetzt sich nicht vollständig und braucht dafür viel länger als der Bio-Abfall in der Tüte. Ein weiteres Problem ist, dass diese Tüten teilweise von den Sortieranlagen komplett mit Inhalt aussortiert werden und somit der Recycling-Gedanke verloren geht. Damit haben die Tüten keinen Nutzen für die Umwelt. Lieber Biomüll in einer Schüssel sammeln oder in Papiertüten – die muss man zwar häufiger leeren, aber es hilft der Umwelt.
In dieser Folge Mission Energiewende spricht detektor.fm-Moderatorin Sophie Rauch mit Redakteur Simon Fink über richtige Mülltrennung, was man dabei alles beachten sollte und wie wir alle weniger Müll produzieren können.